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Arjen Robben mittdendrin, aber gegen Japan nicht mit dabei.

Foto: Reuters

Durban - Die Niederlande sind gewarnt, gewarnt vor Japan. Die Japaner hatten zum Auftakt der Fußball-WM in Südafrika mit einem 1:0-Sieg gegen Kamerun überrascht, die Oranjes mühten sich zu einem 2:0 gegen Dänemark. Auf den Gewinner des direkten Duells der beiden Auftaktsieger am Samstag (13.30 Uhr) in Durban könnte bereits das Achtelfinal-Ticket warten, falls es am Abend (20.30 Uhr) zwischen Dänemark und Kamerun keinen Sieger gibt.

Die Niederländer gehen ob ihrer offensiven Qualität als klarer Favorit in die Partie. Sicher sein dürfen sie sich ihrer Sache aber nicht. In einem Testspiel vergangenen September in Enschede hatten die Japaner eine Stunde lang dominiert, ehe sie in der Schlussphase auseinandergefallen waren - 0:3. "Es war eines der wenigen Spiele, in dem es uns unsere Gegner wirklich schwer gemacht haben", erinnerte Oranje-Regisseur Wesley Sneijder.

In der unmittelbaren WM-Vorbereitung hatten die Niederländer ihre Gegner fast überrollt. Im ersten Gruppenspiel hatte es aber eines dänischen Eigentores bedurft, um den Bann zu brechen. Die spielstarken Oranjes hatten sich mit der Höhenlage, dem Lärm und dem schlechten Rasen gequält. Ersteres ist in der Küstenstadt kein Problem, letzteres könnte dagegen eines werden. Das Abschlusstraining beider Teams fand am Freitag nach heftigen Regenfällen zur Schonung des Platzes nicht im Moses-Mabhida-Stadion statt.

"Selbstvertrauen ja, Überheblichkeit nein", wird Bert van Marwijk nicht müde zu betonen. "Die Japaner haben eine starke Mannschaft, die mit ihrer Geschwindigkeit überzeugt." Wie Japans Takeshi Okada dürfte auch der Oranje-Teamchef auf dieselbe Startelf wie im Auftaktspiel setzen. Einzig Flügelflitzer Eljero Elia hatte sich gegen Dänemark nach seiner Einwechslung aufgedrängt, Van Marwijk dürfte aber noch einmal Rafael van der Vaart neben Sneijder und Dirk Kuyt im offensiven Mittelfeld das Vertrauen schenken.

Superstar Arjen Robben steht zwar nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel wieder im Mannschaftstraining, ein Einsatz kommt aber noch zu früh. Die Japaner kündigten dem Favoriten ein Geduldsspiel an. "Die Niederländer glauben, dass ihr Stärke im Angriff liegt. Also müssen wir versuchen, sie in den Griff zu bekommen und zu frustrieren", erklärte Yuki Abe, der Abräumer im defensiven Mittelfeld. Schon gegen Kamerun hatten die "Söhne Nippons" das 1:0 durch Keisuke Honda glücklich über die Zeit gerettet.

"Wir werden auch die Niederländer schlagen", versprach Honda. "Sie sind wie elf Filmstars. Das bedeutet aber nicht, dass man damit auch den besten Film macht." Der Matchwinner des Auftaktspiels dürfte im Sturm erneut auf sich alleine gestellt sein. Die Niederländer setzen auf Robin van Persie, der in den drei letzten WM-Tests vier Tore erzielt hatte. Gegen die Dänen war der Arsenal-Star aber kaum mit brauchbaren Bällen versorgt worden. "Schön spielen geht eben nicht immer", meinte Van Marwijk. Siege seien ihm wichtiger - ein Paradigmenwechsel im niederländischen Fußball. (APA/Reuters/red)

Mögliche Aufstellungen:

Niederlande - Japan (13.30 Uhr, Durban, Moses Mabhida Stadium, SR Hector Baldassi/Argentinien).

Niederlande: 1 Stekelenburg - 2 Van der Wiel, 3 Heitinga, 4 Mathijsen, 5 Van Bronckhorst - 6 Van Bommel, 8 De Jong - 7 Kuyt, 10 Sneijder, 23 Van der Vaart - 9 Van Persie

Ersatz: 16 Vorm, 22 Boschker - 12 Boulahrouz, 13 Ooijer, 15 Braafheid, 14 De Zeeuw, 18 Schaars, 17 Elia, 19 Babel, 20 Afellay, 21 Huntelaar

Es fehlt: 11 Robben (Muskelverletzung im Oberschenkel)

Teamchef: Bert van Marwijk

Japan: 21 Kawashima - 3 Komano, 4 Tulio Tanaka, 22 Nakazawa, 5 Nagatomo - 2 Abe - 16 Okubo, 17 Hasebe, 7 Endo, 8 Matsui - 18 Honda

Ersatz: 1 Narazaki, 23 Kawaguchi - 6 Uchida, 13 Iwamasa, 15 Konno, 10 S. Nakamura, 12 Yano, 14 K. Nakamura, 20 Inamoto, 9 Okazaki, 11 Tamada, 19 Morimoto

Keine Ausfälle

Teamchef: Takeshi Okada