Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP/Carolyn Kaster

London - Fünf oft vermeidbare Risikofaktoren sind für 80 Prozent aller Schlaganfälle verantwortlich: Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung. Das hat die Analyse von mehreren tausend Schlaganfallpatienten in Nordamerika gezeigt. Eine gezielte Vorbeugung gegen diese Risikofaktoren könne die weltweite Zahl der Schlaganfälle wesentlich senken, betonen die Autoren um Martin O'Donnel von der kanadischen McMaster-Universität im britischen Fachjournal "The Lancet".

Die Mediziner hatten die Daten von 3.000 Schlaganfallpatienten mit denen von 3.000 Gesunden verglichen. Dabei war Bluthochdruck der wichtigste Risikofaktor: Er steigert das Risiko auf mehr als das 2,5fache. Bei jedem dritten Schlaganfall spielt Hochdruck eine Rolle. Fast ebenso gefährlich ist das Rauchen, das die Schlaganfallgefahr verdoppelt.

Ähnliche Risikofaktoren bei Herzinfarkten

Die Interstroke-Studie identifizierte insgesamt zehn Risikofaktoren, die zusammen für 90 Prozent aller Schlaganfälle verantwortlich sind. Auf den Plätzen fünf bis zehn stehen ungesunde Blutfettwerte, Diabetes, Alkohol, Stress und Depressionen sowie Herzkrankheiten. Viele dieser Faktoren seien voneinander abhängig. Interessanterweise seien neun dieser Faktoren dieselben wie in der Interheart-Studie für Herzinfarkte, betonen die Autoren. Diese neun Faktoren (Ausnahme sind die Herzprobleme selbst) seien auch für 90 Prozent aller Herzinfarkte verantwortlich.

In einer größeren Schlaganfallstudie mit 20.000 Patienten wollen die Mediziner nun die Bedeutung der Risikofaktoren in unterschiedlichen geografischen Regionen, in verschiedenen ethnischen Gruppen sowie für die einzelnen Schlaganfallarten klären. (APA)