Lyon - Vitamin B6 und die Aminosäure Methionin senken offenbar das Risiko für Lungenkrebs deutlich. Eine Studie der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) in Lyon zeigt, dass eine gute Versorgung mit beiden Stoffen die Tumorgefahr um mindestens die Hälfte senken dürfte. Dieses Resultat gilt sowohl für Raucher als auch für Ex-Raucher und Nichtraucher.

Lungenkrebs ist weltweit die häufigste krebsbedingte Todesursache. Schon früher hatten Studien darauf hingedeutet, dass ein Vitamin-B-Mangel das Risiko für Erbgutschäden und damit auch für Krebs steigert. Nun griffen IARC-Mitarbeiter auf die Daten einer Studie mit knapp 520.000 Menschen aus zehn europäischen Ländern zurück. Sie verglichen die Blutwerte jener 899 Teilnehmer, die später an Lungenkrebs erkrankten, mit denen von 1.770 vergleichbaren Probanden.

Sowohl Vitamin B6 als auch Methionin gingen mit einem reduzierten Risiko für die Tumorform einher. Wer überdurchschnittliche Konzentrationen beider Stoffe im Blutserum trug, war im Vergleich zu den übrigen Teilnehmern um gut die Hälfte weniger gefährdet. In Verbindung mit guten Folat-Werten lag die Gefahr sogar um zwei Drittel niedriger. Falls sich dieser Schutzeffekt bestätige, müsse man die optimalen Werte für die einzelnen Stoffe ermitteln, erklärten die Wissenschafter im "Journal of the American Medical Association". (APA/apn/red)