Wien - Noch nie war in Österreich eine derartige Menge an Daten sichergestellt worden: Ein 53-jähriger Frühpensionist hortete Unmengen an kinderpornografischem Material, darunter Pornos mit Babys. Zudem soll er zwei kleine Mädchen mehrfach sexuell missbraucht haben - nun klickten die Handschellen.

Bei einer Hausdurchsuchung stießen die Ermittler auf unglaubliches Datenmaterial. Der Verdächtige sammelte mehr als eine Million Bilder, auf denen spärlich bekleide Mädchen und Buben unter 14 Jahren posierten. 30.450 Bilddateien zeigten Kinder bei sexuellen Handlungen, zudem wurden etwa 450 Filmdokumente mit Missbrauchsfilmen, auf denen Babys und Kleinkinder zu sehen waren, sichergestellt. Insgesamt fanden die Beamten acht Festplatten, einen PC und einen Laptop sowie 250 DVDs mit einschlägigem Material.

Zwei Mädchen missbraucht

Der Mann hatte nach seiner Scheidung vor drei Jahren vorübergehend eine Thailänderin bei sich wohnen lassen. Die Frau brachte aus der Heimat zwei Töchter (fünf und sechs Jahre) mit, die der Mann mehrfach sexuell missbraucht haben soll. Auf die Kinder wurden die Ermittler aufmerksam, nachdem sie in der Wohnung Bilder der Kleinen fanden. Bei einer anschließenden Befragung der Mädchen stellte sich heraus, dass sie von dem 53-Jährigen sexuell missbraucht wurden. Die Mutter gab an, davon nichts mitbekommen zu haben.

Bei seiner Einvernahme spielte der Mann seine Taten herunter. Er wolle die Mädchen nur auf den Schoss genommen und mit ihnen herumgeblödelt haben. Zu den Kinderpornos war der Frühpensionist geständig. Er schaue so etwas gerne und hätte Interesse daran. Die enorme Datenmenge rechtfertigte er damit, dass er Abwechslung haben wollte. Der Frühpensionist lebte in seiner stark verschmutzten Messie-Wohnung sozial isoliert. "Er hatte kaum Kontakte nach außen", sagte Ermittler Jürgen Ungerböck vom Bundeskriminalamt. "Von der normalen Welt hat er nicht mehr viel mitbekommen." (APA)