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Die Hochwasserschäden 2005 betrugen 555 Millionen Euro.

Foto: AP/Kerstin Joensson

Wien - Dass die Alpen besonders stark unter der globalem Erwärmung leiden, ist von der Klimaforschung längst bewiesen. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sind in der Alpenregion die Temperaturen im Schnitt doppelt so stark gestiegen wie global - was schon jetzt entsprechende Folgen für den Wintertourismus in tiefer gelegenen Regionen hat.

Doch wie die Geografin Margreth Keiler von der Uni Wien gemeinsam mit zwei britischen Kollegen anhand der Hitzewelle 2003 und des Hochwassers 2005 in den Transactions der Royal Society A (Bd. 368, S. 2461) zeigt, dürfte der klimatisch sensiblen Alpenregion in den nächsten Jahren und Jahrzehnten aufgrund von Veränderungen an der Erdoberfläche noch mehr Ungemach drohen.

So haben die Überschwemmungen im August 2005 allein in Österreich zu einem Schaden von 555 Millionen Euro geführt. Warum die Folgen so dramatisch waren, lag zum einen daran, dass damals die Böden durch die Niederschläge in den Wochen zuvor kaum mehr Wasser aufnehmen konnten, wie Keiler im Gespräch mit dem STANDARD erklärt.

"Dazu kam aber auch, dass durch den Gletscherschwund und aufgetaute Permafrostböden mehr Material in die Täler geschwemmt werden kann." Entsprechend könnte nicht nur der heimische Wintertourismus, sondern auch der Alpintourismus im Sommer durch die geomorphologischen Folgen des Klimawandels Schaden nehmen. (tasch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17. Juni 2010)