Paris - Frankreich will den Kollaps des Pensionssystems mit höheren Steuern für Spitzenverdiener und einer Anhebung des Pensionseintrittsalters verhindern. Die Regierung stellte am Mittwoch die Eckpunkte der geplanten Reform vor. Im Zentrum stehen die Erhöhung des Eintrittsalters in die Pension bis 2018 um zwei Jahre auf 62. Es wird zudem höhere Spitzensteuersätze und Abgaben auf Investitions- wie Kapitalerträge geben.

"Wir können die Tatsache nicht ignorieren, dass die französische Bevölkerung altert. Unsere europäischen Partner haben dies getan, indem sie länger arbeiten. Wir können uns dieser Entwicklung nicht entziehen" , sagte Arbeitsminister Eric Woerth.

Frankreich muss dringend seinen Haushalt sanieren und dafür auch die öffentliche Pensionskasse in Ordnung bringen. Mit der Reform will die Regierung das wachsende Defizit eindämmen. Die entsprechenden Konten sollen bis 2018 ausgeglichen sein - heuer hingegen wird ein Loch von gut 32 Milliarden Euro erwartet. Ohne Reform würde es bis 2050 auf 100 Milliarden ansteigen.Die Pläne gehen im September ins Parlament.

1995 musste die damalige Regierung ihre Pensionspläne wegen des großen öffentlichen Widerstands auf Eis legen. (Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.6.2010)