Rom - Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Walter Burani, Ex-Präsident der Modegruppe Mariella Burani und gegen seine Söhne Giovanni und Andrea in die Wege geleitet. Sie werden des betrügerischen Bankrotts ihrer Firma beschuldigt, der früheren Mehrheitsaktionärin der österreichischen Shopkette Don Gil, berichteten italienische Medien am Mittwoch.

Die Modegruppe Mariella Burani ist vor wenigen Wochen unter einem Schuldenberg von 480 Mio. Euro pleitegegangen. Das Unternehmen beschäftigt 2.000 Personen. Die Familie Burani hielt 71 Prozent am Unternehmen. Die Beraterbank Mediobanca hat Anfang Jänner ihr Mandat niedergelegt, mit Gläubigerbanken eine Umschichtung von Krediten zu verhandeln. Der Grund für den Rückzug sei, dass Mariella Burani mit einer Kapitalerhöhung nicht vorankomme. Von der Kapitalerhöhung machten Gläubiger die Umstrukturierung abhängig. Die Burani-Aktien an der Mailänder Börse sind seit September vom Handel ausgesetzt.

Mariella Burani hatte die Mehrheitsbeteiligung bei Don Gil 2007 abgegeben und sich mit einer Minderheit begnügt. Zu Mariella Burani gehörten indirekt die Taschenhersteller Antichi Pellettieri, Mandarina Duck und Coccinelle. Unter anderem gehörte ihr auch das deutsche Modehaus Rene Lezard. (APA)