Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei schwachem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 16,95 Punkte oder 0,70 Prozent auf 2.410,75 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 42 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.453 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,23 Prozent, DAX/Frankfurt +0,25 Prozent, FTSE/London +0,37 Prozent und CAC-40/Paris +0,39 Prozent.
Europa ohne Orientierung
In einem orientierungslosen europäischen Börsenumfeld ist der
Wiener Aktienmarkt mit Verlusten aus der Sitzung gegangen. Damit hat der
Leitindex ATX zur Wochenmitte die jüngste, fünftägige Erholungsbewegung beendet.
Marktteilnehmer verwiesen auf die verschärfte Situation am spanischen
Anleihenmarkt. Demnach hätten sich die Sorgen der Anleger um die Finanzkraft
Spaniens in den Risikoaufschlägen der Festverzinslichen
widergespiegelt.
Impulse kamen von zahlreichen Konjunkturindikatoren aus
den Vereinigten Staaten. Die Zahl der Wohnbaubeginne brach aufs Jahr
hochgerechnet um 10 Prozent auf 593.000 ein. Erfreuliches konnte allerdings die
US-Industrieproduktion vermelden. Die Industrieproduktion ist im Mai fast
doppelt so stark wie erwartet gestiegen. Auf Monatssicht sei die Produktion um
1,2 Prozent geklettert, teilte die US-Notenbank mit. Volkswirte hatten mit einem
Plus um lediglich 0,7 Prozent gerechnet.
Zu den Gewinnern im Wiener prime
market zählten die Aktien des Leuchtenherstellers Zumtobel. Der Vorarlberger
Konzern hat im letzten halben Jahr 4,5 Mio. Euro in seinen Dornbirner Standort
gepumpt. Von einer neuen Leuchte wird dadurch ein Effizienzsprung von fast 30
Prozent im Vergleich zum Vorgängermodell erwartet. Die Anteile stießen auf rege
Nachfrage und verteuerten sich um 1,63 Prozent auf 14,34 Euro.
OMV findet Gaskondensat
Der
Mineralölkonzern OMV ist bei Explorationsbohrungen in Südtunesien erneut auf
Gaskondensat gestoßen. Dieser siebente erfolgreiche Kohlenwasserstoff-Fund
innerhalb der letzten vier Jahre in diesem Gebiet unterstreiche das erhebliche
Potenzial dieses Blocks und der umliegenden Explorationskonzession Jenein Sud
der OMV. Die Aktien gaben dennoch um 0,11 Prozent auf 26,70 Euro ab.
Die
Bankenwerte schlossen in der Verlustzone. Erste Group verloren 2,21 Prozent auf
28,75 Euro und Raiffeisen International schlossen um 2,49 Prozent tiefer bei
32,55 Euro. Unter den Schwergewichten konnten voestalpine um 0,41 Prozent auf
24,64 Euro zulegen.
Der Nachrichtenmangel wurde von zahlreichen
Analystenstimmen kompensiert. Im Immobiliensektor wurden zwei Kommentare zur
Immofinanz (minus 3,25 Prozent auf 2,38 Euro) und zu Eco Business (plus 0,16
Prozent auf 6,42 Euro) bekannt. Die Experten der Raiffeisen Centrobank haben
Rosenbauer von "Buy" auf "Hold" abgestuft, die Papiere notierten um 0,95 Prozent
schwächer bei 31,20 Euro. Außerdem reduzierten sie das Kursziel bei Intercell
von 25,70 auf 23,40 Euro. Intercell sanken 2,61 Prozent auf 17,53 Euro. (APA)
Die zehn größten Kursgewinner
1. FRAUENTHAL HOLDING AG +9,41 Prozent
2. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +5,73 Prozent
3. SCHLUMBERGER AG VZ +5,24 Prozent
4. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD +2,79 Prozent
5. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. +2,35 Prozent
6. VIENNA INSURANCE GROUP +2,34 Prozent
7. FLUGHAFEN WIEN AG +2,07 Prozent
8. ZUMTOBEL AG +1,63 Prozent
9. LENZING AG +1,37 Prozent
10. WOLFORD AG +1,15 Prozent
Die zehn größten Kursverlierer
1. LINZ TEXTIL HOLDING AG -5,88 Prozent
2. IMMOFINANZ AG -3,25 Prozent
3. POLYTEC HOLDING AG -2,81 Prozent
4. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG -2,69 Prozent
5. BWT AG -2,66 Prozent
6. INTERCELL AG -2,61 Prozent
7. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG -2,49 Prozent
8. RHI AG -2,26 Prozent
9. ERSTE GROUP BANK AG -2,21 Prozent
10. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG -1,79 Prozent