Die WM hat gerade erst begonnen, und Fußballschauen mit summenden Vuvuzelas im Ohr kann anstrengen: Wer an seiner Begeisterung zweifelt, kann vielleicht mithilfe dieses Buches seine Liebe zum Fußball wieder auffrischen: "111 Gründe, Fußball zu lieben", des deutschen Autors Thomas Bessauer gibt - nicht ganz klischeefrei - eine Menge Gründe an, warum man sich rund um die Uhr mit Fußball beschäftigen muss.
Thomas Bessauer
111 GRÜNDE, FUSSBALL ZU LIEBEN
Eine
Hommage an die schönste
Nebensache der Welt
240 Seiten,
Taschenbuch
ISBN 978-3-89602-943-0 | Preis 9,90 Euro (D)
Schwarzkopf
& Schwarzkopf Verlag
1. Grund - Weil es diese Gänsehautmomente gibt
WM 2006,
Viertelfinale: Deutschland spielt in Berlin gegen Argentinien. Es kommt
zum Elfmeterschießen. Während Jens Lehmann pariert und Deutschland den
Einzug ins Halbfinale schafft, hält das ganze Land den Atem an. Diese
Momente vergisst man nie.
2. Grund - Weil auch die vermeintlich Kleinen immer mal wieder
triumphieren
Fußball hat seine eigenen Regeln und so
triumphieren unerwartet oft auch die Underdogs: Otto Rehagel gewann mit
den kleinen Griechen 2004 die EM, die deutsche Nationalmannschaft ging
in der "Schmach von Cordoba" gegen die Österreicher unter und der
Rekordmeister FC Bayern München, damaliger Weltpokalsieger, war im
Winter 2002 chancenlos gegen den FC St. Pauli - fortan nannten diese
sich "Weltpokalsiegerbesieger". Und auch während der WM 2010 wird es
wieder die eine oder andere Überraschung geben.
3. Grund - Weil beim Fußball noch gesungen wird
Von "Es gibt
nur ein' Rudi Völler" über "So ein Tag, so wunderschön wie heute" bis
hin zu "Schiri, wir wissen wo dein Auto steht!" - die Gesänge der Fans
im Stadion sind das Salz in der Suppe eines jeden Fußballspiels. Wenn
man im Stadion in einem Block voller Inbrunst singender Fans steht, weiß
man, was Liebe für die Mannschaft heißt.
4. Grund - Weil die Dramaturgie eines Fußballspiels unvergleichlich
ist
Das einzige, was beim Fußball feststeht, ist, dass elf
Spieler auf elf weitere treffen. Mehr nicht! Immer wieder sind die
Spielverläufe faszinierend. Da ein Treffer im Fußball viel rarer ist als
in vielen anderen Ballsportarten, kann eine einzelne Aktion dem Spiel
eine komplett neue Wendung geben. So auch im Champions League-Finale
1999. Die Bayern führten nach 90 Minuten souverän 1:0 gegen Manchester
United. Während der ausgewechselte Torschütze Mario Basler sich noch von
seinen Anhängern feiern ließ, schoss ManU in der Nachspielzeit zwei
Tore und feierte schließlich den Sieg. So schnell kann es im Fußball
gehen.
5. Grund - Weil auch Frauen etwas davon haben
Fußball liefert
90 Minuten Genuss purer Männlichkeit. Beckham, Ballack, Ljungberg, Figo,
Christiano Ronaldo - da ist für alle Frauen etwas dabei. Nicht nur
dann, wenn die Spieler beim Jubeln das Trikot hochreißen und der
Six-Pack hervorblitzt!
6. Grund - Weil es der Völkerverständigung dient
Wenn Fans
unterschiedlichster Herkunft gemeinsam und friedlich ein großes
Fußballfest feiern, ist das ein Ideal, das die Politik nur selten
Wirklichkeit werden lässt.
7. Grund - Weil ein Flutlichtspiel ein Fest ist
Ein Spiel am
Abend ist geradezu durchtränkt von einer speziellen feierlichen
Atmosphäre. Sobald das Flutlicht seinen magischen Glanz auf die Tribünen
und das Spielfeld wirft, die Spielzüge im gleißenden Licht viel
geschmeidiger und präziser wirken, dann ist das pure Fußball-Magie.
8. Grund - Weil der Beitrag der Fußballer zum Friseurhandwerk nicht
unterschätzt werden darf
Minipli, Vokuhila, Afro,
Irokesenschnitt, Tigerkopf-Rasur: Der Fantasie sind in Sachen
Fußballerhaupthaar keine Grenzen gesetzt und nur zu gern amüsiert sich
die Fußballnation über die haartechnischen Extravaganzen ihrer Spieler.
Wieso gerade Fußballspieler so sehr auf einprägsame Frisurkunst stehen,
ist bislang unbekannt. Allerdings können nur wenige Menschen behaupten,
dass ein Haarschnitt tatsächlich nach ihnen benannt wurde. Rudi Völler
kann es.
9. Grund - Weil inzwischen jeder über Fußball sprechen darf
Wissenschaftler
tun es, Kulturtheoretiker auch. Stars sowieso. Und auch die Frau von
der Imbissbude darf wortwörtlich ihren Senf dazu geben. Fußball ist
heute ein Thema geworden über das jeder sprechen, philosophieren und
urteilen soll und darf. Fußball zieht alle in den Bann! Ein Hoch auf 80
Millionen deutsche Bundestrainer!
10. Grund - Weil es jetzt den wahren afrikanischen Fußball zu
entdecken gilt
Seit Jahren gelten afrikanische Mannschaften bei
Weltmeisterschaften als Geheimtipp. Jetzt können sie vor heimischer
Kulisse auftrumpfen. Schon die Vorrunde hat es in sich: Argentinien
gegen Nigeria, Kamerun gegen die Niederlande und Brasilien gegen die
Elfenbeinküste! Diese Spiele werden Fußballfeste und dazu gibt es den
Sound der Vuvuzela!
11. Grund - Weil die deutsche Nationalmannschaft eine
Turniermannschaft ist
Es hat sich immer wieder gezeigt, dass die
deutsche Nationalmannschaft auch nach durchwachsenen Qualifikationen und
misslungenen Generalproben Erstaunliches geleistet hat. Welt- und
Europameisterschaften sind eben doch etwas anderes als Vorrunden und
Freundschaftsspiele. Jeder, der schon einmal Theater gespielt hat, wird
es wissen: Die Premiere wird auch nur dann richtig gut, wenn die
Generalprobe schief gelaufen ist. Hoffen wir somit auf tolle Spiele auf
dem Rasen, der die Welt bedeutet.