Seit Mitte der neunziger Jahre formiert sich in Nordamerika und Europa die bürgerliche Männerbewegung. Deren Forderungen kreisen um verstärkte Identitätsarbeit für Buben und Männer, sowie um Änderungen im Familienrecht und bei der Rechtspraxis bei Sorgerechtsstreitigkeiten.

Kritiker_innen sehen in der Männerrechtsbewegung eine Reaktion auf die Frauenbewegung und den Versuch, patriarchale Strukturen durch einen konservativen Backlash zu erneuern. Vergangenen Samstag hatte die Männerbewegung zur Daddy's Pride Demonstration aufgerufen und ein Ende der "Väterdiskriminierung" gefordert.

In der selben Woche kündigte Ministerin Claudia Bandion-Ortner per Presseaussendung eine Änderung der Obsorgeregelungen an und lud zu einer parlamentarischen Enquet über neue "familienrechtlichen Herausforderungen". Die Männerpartei strebt außerdem eine Kandidatur bei den Wiener Gemeinderats-
und Landtagswahlen an.

"Radio Stimme" sprach mit Oliver Peter Hoffmann, Obmann der Männerpartei und Protagonist der Männerbewegung in Österreich. Live im Studio diskutieren Doris Täubel-Weinreich (Familienrichterin und Vorsitzende der Fachgruppe Familienrecht bei der österreichischen Richtervereingung), Hubert Steger (Leiter des Bereichs Prozessbegleitung der Männerberatung) und der Soziologe und Genderforscher Paul Scheibelhofer wie mit den Forderungen der Männerbewegung umgegangen werden soll. (red)