Hannover - Der in Paris lebende Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn ist der Preisträger des Kurt-Schwitters-Preis 2011. Ende des kommenden Jahres soll ihm die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung überreicht werden. Hirschhorn wurde Mitte der 1990er Jahre mit häufig im öffentlichen Raum realisierten Installationen bekannt, bei denen er Alltagsmaterialien wie Paketklebeband, Aluminiumfolie, Werbeanzeigen, Texte oder Schaufensterpuppen einsetzt.

Hirschhorns Werke erzielen bei Versteigerungen Rekordpreise, er wurde bereis mit dem Joseph Beuys- und dem Marcel-Duchamp-Preis ausgezeichnet und war bei der Biennale in Venedig 1999 wie bei der Documenta 11 2002 in Kassel vertreten. In Österreich war ihm 2008 eine Personale in der Secession gewidmet.

In der Schweiz ist Hirschhorn politisch umstritten. 2004 hatte er mit einer Ausstellung in Paris in der Schweiz eine politische Debatte darüber ausgelöst, wie frei Kunst sein darf. Im Centre culturel Suisse in Paris kritisierte er in seinen Werken den damaligen Schweizer Justizminister Christoph Blocher von der nationalkonservativen Schweizer Volkspartei und die Schweizer Demokratie. Die Schweiz kürzte daraufhin der Stiftung "Pro Helvetia", die die Ausstellung subventioniert hatte, die Förderungen. (APA/sda)