Rustenburg - Schwere Torhüterfehler haben in der englischen Fußball-Nationalmannschaft mindestens eine ebenso stolze Tradition wie verlorene Elfmeterschießen. Robert Green hat sich am Samstag im WM-Auftaktspiel gegen die USA nahtlos in diese Reihe eingefügt. Ein Patzer-Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • David Seaman - Juni 2002, WM-Viertelfinale gegen Brasilien (1:2): Der Arsenal-Torhüter lässt sich beim Stand von 1:1 von einem 35-Meter-Freistoß von Ronaldinho überraschen, der über ihn hinweg zur Entscheidung ins Kreuzeck segelt. England scheidet trotz des Führungstores durch Michael Owen aus, Brasilien wird Weltmeister.
  • David James - September 2004, WM-Quali gegen Österreich (2:2): Ein harmloser, zentral angetragener Distanzschuss des damaligen ÖFB-Kapitäns Andreas Ivanschitz rutscht James unter dem Körper ins Tor. England verspielt in Wien eine 2:0-Führung, der Spitzname "Calamity James" (der patscherte James) ist geboren.
  • Paul Robinson - Oktober 2006, EM-Quali gegen Kroatien (0:2): Ein unspektakulärer Rückpass von Gary Neville springt dem damaligen Tottenham-Torhüter auf kuriose Weise über den Fuß zum 0:2 ins Tor. Eine Unebenheit des Rasens in Zagreb dürfte dafür verantwortlich gewesen sein.
  • Scott Carson - November 2007, EM-Quali gegen Kroatien (2:3): Carson leitet ausgerechnet bei seinem Debüt im Wembley-Stadion jene Niederlage ein, die England die Teilnahme an der EURO 2008 kosten sollte. Einen spekulativen 30-Meter-Schuss von Niko Kranjcar lenkt sich der Keeper selbst zum 0:1 ins Kreuzeck.
  • Robert Green - Juni 2010, WM-Gruppenphase gegen die USA (1:1): Beim Stand von 1:0 greift Green bei einem harmlosen Schuss von Clint Dempsey daneben. Der zentral angetragene Ball kullert am verdutzten Keeper vorbei zum Ausgleich ins Netz. Die Torhüter-Diskussion ist wieder einmal eröffnet.