Foto: Heribert Corn

Es ist, wie es ist: Kollege Pohl, der Standard-Mann fürs Theater, sorgt immer wieder für Irritationen. Zuletzt am Mittwoch, als auf der Titelseite seine Nachtkritik zu Luc Bondys Helena-Inszenierung angekündigt, dann aber im Blatt nirgends aufgeschienen war. Das lag aber nicht an ihm, der sehr wohl mitten in der Nacht und innerhalb einer Stunde seine Reflexionen über die Aufführung abgeliefert hatte, sondern an technischen Problemen. Kann vorkommen.

Aber nun, werte Leserin, lieber Leser, werden Sie ihn überhaupt vermissen müssen. Weil er nämlich gar nicht mehr kommt, sondern seine Geschichten lieber gleich in den Sand(kasten) setzt.

Allerdings macht er das nicht aus Gram über die technisch vergeigte Nachtkritik und den damit verbundenen unnötigen Stress. Sondern Ronald Pohl geht in die Väterkarenz.

Seither grübeln wir in unserem Kulturdachstübchen, wie das wohl mit seinen wunderbaren Alphabeten sein wird, wenn Shakespeare, Goethe oder Schiller über die Premierenbühne gehen sollten. Nicht um die Burg würden wir darauf verzichten wollen. Werden wohl die großen Bühnen in nächster Zeit ihren Spielplan diesbezüglich anlegen müssen.

Apropos Väterkarenz: Demnächst wird sich auch Standard-Sportchef Fritz Neumann in dieselbe verabschieden. Ob da der Ball rund bleibt? (Andrea Schurian, DER STANDARD/Printausgabe, 12./13.06.2010)