Wien - "Diese rote Mappe versichert mir, dass ich das bin, was ich mein Leben lang geglaubt hab zu sein", lachte am Donnerstagabend ein gelöster Otto Schenk, der soeben durch Kulturstadtrat Mailath-Pokorny zum "Bürger von Wien" ernannt worden war. Er sei "stolz, dass man mir bestätigt, was ich war", so der bald 80-Jährige, der am Samstag Geburtstag feiert.

Zudem feierte er am Donnerstag im Theater in der Josefstadt in Klaus Pohls Stück "Einmal noch" Premiere. "Wenn's sich ausgeht, dass ich 90 werd, werd ich vielleicht auch noch Österreicher!"

Zuvor war Otto Schenk von Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger als "Theatergigant" gewürdigt und mit einem Auftritt des Pianisten Rudolf Buchbinder überrascht worden, der auf offener Bühne Liszts Rigoletto-Paraphrase zum Besten gab. Zum Schluss fielen zum eingespielten Lied "Für dich soll's rote Rosen regnen" 80 Rosen aus dem Schnürboden, das Publikum gratulierte Schenk mit einem von Buchbinder unterstützten "Happy Birthday".

Weitere Ehrung

Pierre Boulez wurde indessen die Ehrenmitgliedschaft der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verliehen, teilte die Hochschule mit. Gewürdigt werden damit die "unschätzbaren Verdienste Boulez' um die zeitgenössische Musik und sein musikalisches Lebenswerk". Die Ehrenmitgliedschaft der Wiener Musik-Uni haben bisher Persönlichkeiten wie Paul Hindemith, Paula Wessely, Albert Schweitzer, Karl Popper, Gottfried von Einem, Zubin Mehta oder Claudio Abbado erhalten.
(APA)