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Stars der Weltmusik: Amadou & Mariam aus Mali

Foto: REUTERS/Thomas Mukoya

Johannesburg - WM-Premiere in Südafrika: Erstmals in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Weltfußballverbandes FIFA hat eine rauschende Party im Gastgeberland auf eine Weltmeisterschaft in der beliebtesten Ballsportart eingestimmt. Tausende Fans in buntem Outfit tanzten am Donnerstagnacht ausgelassen in Sowetos Orlando-Stadion - die Ouvertüre für die erste Fußball-WM auf afrikanischem Boden war ein voller Erfolg. Der musikalische Bogen spannte sich dabei von Jazz über R&B und Pop bis hin zu Rock.

Während das weltweit übertragene musikalische "Hallo" aus Soweto ohne größere Probleme ablief, kam es beim ersten großen Fanfest der Fußball-WM in Kapstadt zu einem Zwischenfall mit drei Verletzten. Nachdem die Polizei die Fanzone wegen Überfüllung geschlossen hatte, war es zu chaotischen Szenen gekommen. Nach Angaben örtlicher Radiosender drängelten sich fast 40.000 Menschen in den Straßen des Zentrums. Eigentlich waren nur 16.500 Menschen zugelassen worden.

Der Auftakt

In Soweto hatte eine Trommel-Performance den Auftritt der heimischen Jazz-Legende Hugh Masekela eingeleitet, der sich wenig später mit Pop-Diva Lira die in Landesfarben geschmückte Bühne teilte. Beide begeisterten mit einer tempogeladenen Version von "Pata Pata" - einem Welthit, der die 2008 gestorbene Musikerin und Anti-Apartheid-Aktivistin Miriam Makeba weltbekannt gemacht hatte. Auch die als "Queen of African Music" angekündigte westafrikanische Sängerin Angelique Kidjo würdigte sie, als sie deren Song "Malaika" hingebungsvoll ins Mikrofon hauchte. Mit ihrem stimmgewaltigen Musiker-Kollegen John Legend brachte sie die Menge in Schwung.

Die musikalischen Darbietungen wurden immer wieder von Botschaften und Hinweisen auf Bildungskampagnen unterbrochen. Bereits zu Beginn hatten Südafrikas Präsident Jacob Zuma und FIFA-Präsident Joseph Blatter die Menge begrüßt. "Die FIFA ist sehr stolz, in Südafrika zu sein, und ich bin sehr glücklich, heute Abend in Soweto zu sein. Das ist der wahre Anstoß der WM", meinte Blatter. Zuma betonte, Südafrika sei nur die Bühne für eine afrikanische WM. "Afrika zeigt der Welt, dass es in der Lage ist, wie jede andere Region auch, mit jeder Herausforderung fertig zu werden", betonte das Staatsoberhaupt.

Afrikanische Acts

Vergessen waren die Proteste und Boykott-Aufrufe, weil ursprünglich eher wenige afrikanische Acts engagiert worden waren. Neben den internationalen Superstars Alicia Keys, die im vierten Monat schwanger ist, die Black Eyed Peas und Shakira standen vor allem afrikanische Musiker im Mittelpunkt des WM-Auftaktkonzerts. Das Gesangs-Duo Amadou und Mariam aus Mali etwa. "Africa, Africa - solidarite! Africa, Africa - c'est la joie de vie", lautete ihre Botschaft ("Afrika, Afrika - Solidarität; Afrika, Afrika - das ist Lebensfreude!").

Mit dem deutschen Wort "Willkommen" begrüßte der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu die Fans im Stadion und vor den TV-Geräten. Dabei erinnerte er, dass eigentlich alle Menschen Afrikaner sind. "Afrika ist die Wiege der Menschheit, insofern begrüßen wir euch alle zurück zu Hause", betonte Tutu. (APA)