Palau ist endlich auf der Landkarte gefunden und doch schon wieder weg: Wer den Finger auf den Archipel mitten im Pazifik hält, verdeckt damit das ganze Eiland - zumindest am Papier. Die acht Hauptinseln und 220 kleineren Inseln liegen südöstlich der Philippinen und nördlich von Papua-Neuguinea, am Ende der Karolineninseln von Mikronesien. Die Hauptstadt ist Melekeok auf der Insel Babelthuap.

Mit seinen 500 Quadratkilometern ist der Archipel rund ein Fünftel größer als Wien. Die Anreise mag für Europäer etwas beschwerlich sein, sie erfolgt über Asien: Von Japan und Hong-Kong aus sind es rund viereinhalb Flugstunden, von Manila aus zwei und von Guam rund eineinhalb.

Foto: Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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Als Hauptattraktion gelten die rund 300 "Rock Islands". Sie haben ihren Namen von den Kalksteinformationen, die über Millionen von Jahren durch Erosion zu schwammerlähnlichen Formen abgerundet wurden. Unter jeder Insel befinden sich verschlungene Korallengärten, in denen sich leuchtende, regenbogenfarbene Fische und Krustentiere tummeln.

Foto: 70isl/Kevin Davidson/Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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Palau gilt als Inbegriff des Taucherparadieses. Es liegt zwischen zwei extrem tiefen Gräben, dem "Philippine Deep" im Westen und dem "Palau Trench" im Osten. Im kalten, nahrungsreichen Wasser finden sich 1.400 verschiedene Fischarten und Hunderte von Korallenarten. Taucher schätzen unter anderem, dass man einfach und oft Großfische beobachten kann.

Foto: Reef Scene/Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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Im berühmten "Blue Corner" tummeln sich etwa Hundezahn-Thunfische, Napoleon-Lippfische und andere Großfische. Aber auch Schwärme von Barrakudas, Drückerfischen und Schmetterlingsfischen sind bei Niedrigwasser in der Strömung des unter Wasser gelegenen Vorgebirges zu beobachten. Im Bild: Ein Barrakuda-Schwarm.

Foto: Barracudas/Bhoyet Etpison/Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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Auch die Steilwände oder die Wracks von Schiffen und Flugzeugen sind für viele Taucher Gründe, die lange Anreise in Kauf zu nehmen. 75 Wracks japanischer Wasser- und Kampfflugzeuge aus dem 2. Weltkrieg befinden sich noch heute unter Wasser.

Eine der berühmtesten Unterwasser-Steilwände ist die "Ngemlis Wall", auch unter dem Namen "Big Drop-off" bekannt. Die Riffkante fällt hier über 300 Meter weit ab, im oberen Abschnitt können Taucher Gorgonien (auch: Hornkorallen oder Seefächer) in allen Farben und Schwämme aus nächster Nähe betrachten.

Foto: Under-Water-Wreck/Jan Abadschieff/Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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Laut einer Umfrage der Taucherzeitschrift "Scuba Diving Magazine" schätzen Urlauber unter anderem vor allem das Tauchen an Riffen, an Steilwänden und das Treibenlassen beim Strömungstauchen. Insgesamt gibt es mehr als 50 Tauchreviere, die Schwierigkeitsgrade reichen von Anfänger bis Könner. Im Bild: Ein Nautilus, auch Kopffüßer genannt.

Foto: Nautilus/Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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Das Tauchen steht hier das ganze Jahr über am Programm, das Wasser ist zwischen 25 und 29 Grad warm. Von Jänner bis April kann man umherziehenden Walhaien, sich paarenden Haien und Mantas sowie großen, laichenden Fischschwärmen begegnen.

Foto: Jacks/Bhoyet Etpison/Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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Wer es auf Riffhaie abgesehen hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im "Siaes Tunnel" fündig: In der blau leuchtenden Unterwasserhöhle sind im weißen Sand fast immer Weißspitzen-Riffhaie und schwarz gepunktete Mantas anzutreffen.

Foto: Man behind Manta/Kevin Davidson/Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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Auf der Insel Eil Malk in den "Rock Islands" liegt der berühmte "Jellyfish Lake" (Quallensee), ein mit dem Meer durch Felsplattten verbundener Salzwassersee: Jeden Tag bewegen sich Millionen von Goldenen Quallen horizontal durch das Wasser. Sie haben ihre Nesselzellen verloren, Taucher können sich also gefahrlos im See bewegen. (mak, derStandard.at)

Foto: Jellyfishhires/Tim Rock/Palau Visitors Authority Collections/© 2010 All Copy Rights Reserved

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