Wien - Trude Berger, die Witwe von Max Berger, ist in der Nacht zum 8. Juni drei Wochen vor ihrem 85. Geburtstag in Wien verstorben. Die berühmte Judaica-Sammlung des gebürtigen Polen bildet ein Herzstück der Kollektion des Jüdischen Museums. Mit Trude Berger sei nun "eine langjährige Gönnerin und Freundin des Jüdischen Museums von uns gegangen", erklärte der Direktor des Jüdischen Museums Wien, Karl Albrecht-Weinberger, am Mittwoch in einer Aussendung.

Ein erhebliche Teil der Sammlung von Max Berger, die 10.000 Objekte des jüdischen Lebens in Wien bzw. in der österreichisch-ungarischen Monarchie umfasst, wurde anlässlich der Gründung des Jüdischen Museums von der Stadt Wien erworben. Trude Berger selbst behielt den Rest der Kollektion und "war dem Museum und seiner Arbeit seit der Gründung stets aufs engste verbunden", so das Museum. In den vergangen Jahren konnte Berger allerdings krankheitsbedingt nur noch selten an Museumsveranstaltungen teilnehmen.

Trude Berger wurde 1925 in Wien geboren, wo sie mit ihren Eltern die NS-Zeit überleben konnte, jedoch zu Zwangsarbeit verpflichtet wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges machte sie eine Schauspielausbildung bei Stella Kadmon und arbeitete einige Zeit in diesem Beruf. In den 1950er Jahren lernte sie schließlich Max Berger kennen und arbeitete in dessen Firma mit. (APA)