Hamburg - Die Aussichten der seit dem Vorjahr in Deutschland mitregierenden FDP werden immer düsterer: Wäre jetzt Bundestagswahl, würden die Liberalen nur fünf Prozent der Wählerstimmen bekommen, wie eine vom 31. Mai bis 4. Juni durchgeführte und am Mittwoch veröffentlichte Umfrage von "stern" und RTL ergab. Damit verloren die Liberalen laut der wöchentlich durchgeführten Befragung zwei Punkte. Die CDU profitiert von den Verlusten der FDP, legt zwei Prozentpunkte zu und kommt jetzt auf 32 Prozent.

Auch die Grünen steigen um zwei Punkte auf 18 Prozent, während die SPD unverändert bei 26 Prozent steht, wie die Umfrage ergab. Die Linke fällt um einen Punkt auf zwölf Prozent, die "sonstigen Parteien" kommen auf sieben Prozent der Wählerstimmen (minus 1).

Bei der vorjährigen Bundestagswahl hatte die FDP mehr als 14 Prozent der Stimmen erhalten. "Der klassische Mittelstand wendet sich von den Liberalen ab", erklärt Forsa-Chef Manfred Güllner den drastischen Abwärtstrend. Die Enttäuschung in diesen Kreisen sei groß: "Die FDP sollte mitregieren und gleichzeitig ein Korrektiv zur CDU/CSU sein." Im selben Maße wie es für die Liberalen abwärts geht, steigen die Grünen in der Wählergunst auf. Seit der Bundestagswahl im vergangenen Jahr verbesserten sie ihr Ergebnis stetig. "Viele SPD-Wähler parken ihre Stimme bei den Grünen", wird Güllner zitiert. Das Personalangebot der SPD überzeuge die Wähler nicht. (APA)