Wien - Ihren Unmut über die von der Regierung geplante Pensionsreform haben am Dienstag die Wiener SPÖ-Frauen ausgedrückt. Vor dem Bundeskanzleramt hielten etwa 20 Frauen eine "Kinderwagen-Protestkundgebung" ab, bei der vor den Auswirkungen der Pensionsreform auf Frauen und Mütter gewarnt wurde. "Wir werden alles tun, um diese Reform zu verhindern", sagte Wiens Frauenstadträtin Renate Brauner vor Journalisten. Auf Plakaten war zu lesen: "Das ist keine Reform, das ist ein Raubzug!"

Frauen mit Kindern seien wegen ihrer unregelmäßigen Berufsverläufe besonders negativ von der Pensionsreform betroffen, kritisierte Brauner. Für die von den Gewerkschaften angekündigten Protestkundgebungen zeigte sie vollstes Verständnis. Wenn die Regierung nicht zur Diskussion bereit sei, seien Kampfmaßnahmen als letztes Mittel legitim.

Mit der Performance der SPÖ in Sachen Pensionsreform zeigte sie sich durchaus zufrieden. Mit der Präsentation der eigenen Vorstellungen sei nicht zu lange gewartet worden. Es sei normal, zunächst die auf dem Tisch liegenden Pläne der Regierung zu kritisieren und erst dann eine Alternative vorzulegen. Die Grundprinzipien des SP-Modells seien ohnedies bereits bekannt gewesen, so Brauner.

Die Familiensprecherin der Bundes-SP, Andrea Kuntzl, kritisierte die Pensionsreform als "reine Geldbeschaffungsaktion", die viele Betroffene in die Armut führen werde. Demonstrationen und Streiks seien zwar Sache der Gewerkschaft, sie hielte sie aber für "höchst angebracht", so Kuntzl. In die Diskussion über die Darstellung der SP-Pensionspläne will sie sich "nicht einmischen". (APA/red)