Wels - In Wels hat ein 26-jähriger Arbeiter mit einem Messer seine ehemalige Freundin angegriffen.

Der Mann war am Donnerstag gegen 22.00 Uhr in die Wohnung der Frau eingedrungen und hatte einen Streit mit der 22-Jährigen begonnen. Dann - so die Information der Polizei - stach er mit einem mitgebrachten Springmesser auf seine Ex-Freundin ein. Die Frau erlitt schwere Verletzungen.

Laut Polizei hatte der Mann die Frau am Nachmittag zufällig auf der Straße gesehen. Er dürfte sich dabei an den rund zwei Jahre zurück liegenden Tod des gemeinsamen Sohnes erinnert haben.

Kind starb während Mutter auf einer Party war

Der Vorfall hatte damals großes Aufsehen erregt. Am Faschingsdienstag des Jahres 2001 hatte die damals 19-jährige Mutter aus Wels ihren eineinhalb Jahre alten Buben Marcel allein im Gitterbett in der Wohnung zurück gelassen und war feiern gegangen. Angeblich wollte die junge Frau am nächsten Morgen wieder zurückkehren. Vermutlich dürfte die 19-Jährige aber Drogen und Alkohol konsumiert und sich tagelang nicht oder nicht ausreichend um das Kleinkind gekümmert haben. Der Bub starb, wie das Gutachten des Gerichtsmediziners ergab, an Austrocknung.

Verurteilung wegen "Quälens und Vernachlässigen von Unmündigen"

Da niemand von den Nachbarn ein Weinen oder Schreien des kleinen Marcel gehört hatte, konnte zunächst nicht ausgeschlossen werden, dass die Mutter dem Buben Beruhigungsmittel oder sogar Rauschgift verabreicht habe, ehe sie die Wohnung verließ. Dies war aber, so ergab eine toxikologisches Gutachten, nicht der Fall. Die Frau wurde wegen "Quälens und Vernachlässigen von Unmündigen" verurteilt.

Vater während des Vorfalles eine Haftstrafe

Der Vater des Kindes verbüßte während des Vorfalles eine Haftstrafe. Am Donnerstagnachmittag sah er seine ehemalige Freundin zufällig in der Welser Innenstadt. Laut Polizei dürften sich bei ihm Aggressionen aufgestaut haben, außerdem trank er Alkohol. Am Abend ging er zur Wohnung seiner Ex-Freundin und kam durch die unversperrte Tür bis ins Innere. Dort entwickelte sich ein Streit zwischen dem 26-Jährigen und der Frau. Mit einem Springmesser stach der Mann plötzlich mehrmals auf sein Opfer ein.

Die Frau wehrte sich heftig, erlitt aber sechs bis sieben Stiche im Oberkörper-, Oberarm- und Beckenbereich. Ihre im Nebenzimmer schlafende Mutter kam ihr zu Hilfe. Der Angreifer flüchtete, er konnte wenig später in seiner Wohnung fest genommen werden. Der 26-Jährige gestand laut Polizei die Tat. (APA)