Bujumbura/Burundi - Hutu-Rebellen haben in der Nacht zum Sonntag zwölf Häuser in zwei Wohnbezirken der burundischen Hauptstadt Bujumbura durch Granatenbeschuss zerstört. Bei dem Angriff wurden drei Bewohner in den am Tanganyika-See gelegenen Stadtvierteln verletzt, wie ein ortsansässiger Regierungsmitarbeiter sagte. Ein Sprecher der Hutu-Rebellengruppe Kämpfer für die Verteidigung der Demokratie (FDD) verteidigte den Beschuss als Vergeltungsmaßnahme für Angriffe der Armee auf ihre Stellungen.

Die Kämpfe zwischen der Hutu-Rebellengruppe und der Tutsi-dominierten Armee haben seit Donnerstag mehr als 50.000 Menschen zur Flucht getrieben. Bisher wurden sechs Zivilpersonen getötete, darunter drei Kinder. Eine Granate des jüngsten Angriffs landete nahe dem Wohnsitz von Verteidigungsminister Vincent Niyunjeko, richtete aber nur geringe Schäden an.

Die neuen Gewalttätigkeiten begannen zwei Wochen vor dem geplanten Rücktritt von Präsident Pierre Buyoya von der Spitze der Übergangsregierung. Am 1. Mai soll Buyoya, ein Tutsi, sein Amt an den Hutu und Vizepräsidenten Domicien Ndayizeye übergeben. In 18 Monaten sind Wahlen für eine reguläre Regierung geplant, die den seit neuneinhalb Jahren währenden Bürgerkrieg endgültig beenden sollen. Der Bürgerkrieg in dem mittelafrikanischen Land brach 1993 aus. Damals griffen Hutu-Rebellen die von Tutsi dominierte Armee an, nachdem Fallschirmjäger der Tutsi den Präsidenten, einen Hutu, ermordet hatten. (APA/AP)