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St. Pölten - Mit einer Besonderheit kann die aufwarten: Im Rahmen des Schwerpunktes "Frauen und Film im Iran" werden am 25. und 26. April auf der "Bühne im Hof" in St. Pölten beim diesjährigen Filmfestival Werke iranischer Regisseurinnen erstmals in Österreich zu sehen sein. Zudem wird die Gelegenheit bestehen, mit drei der international bekanntesten Filmemacherinnen, zwei Schauspielerinnen und die erste Kamerafrau des Iran im Rahmen eines Symposiums zu sprechen.

Programm

Die Veranstaltung beginnt am Freitag (25.4.) um 11.00 Uhr mit der Begrüßung der Teilnehmerinnen. Anschließend wird die Regisseurin Rakhshan Bani-Etemad einen Vortrag über iranische Frauenfilmgeschichte halten und das Bild der Frauen im Film im Iran aus heutiger Sicht skizzieren. Die Worte der Künstlerin werden dabei simultan übersetzt. Im Anschluss daran gibt es eine Podiumsdiskussion.

Am Nachmittag wird der Dokumentarfilm "Khaneh Siah Ast" ("Das Haus ist schwarz") gezeigt, in dem sich die 1967 im Alter von 32 Jahren tödlich verunglückte Dichterin Forugh Farrokhzad auf berührende Art und Weise mit dem Schicksal Leprakranker auseinander setzt. Danach folgt "Zire Puste Shahar" ("Unter der Oberfläche der Stadt"), ein Spielfilm von Rakhshan Bani-Etemad. Darin wird eine Mutter porträtiert, die hart arbeiten muss, um ihre Kinder durchzubringen. Der Sohn träumt hingegen davon, in Japan zu arbeiten und dort reich zu werden.

Der Samstag beginnt mit einem Round-Table-Gespräch von österreichischen und iranischen Filmemacherinnen und wird um 16.30 Uhr mit dem Dokumentarfilm "Youfek" ("Seide") von Mahvsh Sheikholeslami fortgesetzt, in dem eine einsame Frau gezeigt wird, die im neunten Monat schwanger ist und sowohl auf ihren Mann, auf die Geburt des Kindes als auch auf das Schlüpfen der Seidenraupen wartet.

Den Abschluss der Filmreihe bildet der Streifen "Zendan-e Zanan" ("Frauengefängnis"): Eine Frau tötet ihren Stiefvater und kommt ins Frauengefängnis. Der Film spielt in der Zeit zwischen der iranischen Revolution und dem Ausbruch des Golfkrieges zwischen dem Irak und dem Iran und beschäftigt sich mit dem Leben der Frauen hinter Gittern. Danach besteht wiederum die Möglichkeit zum Gespräch mit den Regisseurinnen Mahvash Sheikholeslami und Manijeh Hekmat sowie der Schauspielerin Roya Taymourian. Die Filme werden durchwegs in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt. (APA)