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Nach der Zahlungsunfähigkeit des deutschen Grundig-Konzerns dürfte eine Insolvenz des Wiener Grundig-Werks unvermeidbar sein. Grundig-Konzerneigentümer Anton Kathrein hat heute, Donnerstag, in Wien Verhandlungen mit den Banken, der Stadt Wien und der Gewerkschaft aufgenommen.

Insolvenzantrag im Laufe der nächsten Woche erwartet

Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) und die Arbeiterkammer (AK) erwarten einen Insolvenzantrag im Laufe der nächsten Woche. Experten gehen von einem Ausgleich aus. Laut Gewerkschaft ist Grundig Austria "an und für sich bereits jetzt zahlungsunfähig". Die rund 850 Mitarbeiter habe ihre Märzlöhne, die für Mittwoch versprochen waren, auf Grund "finanzieller Schwierigkeiten" noch nicht ausbezahlt bekommen. Die Produktion ist wegen Materialmangels vergangene Woche vorübergehend eingestellt worden.

Die Unternehmensführung war am Donnerstag vorerst zu keiner Stellungnahme bereit. Man wolle zunächst die Mitarbeiter informieren. Für kommenden Dienstag ist bei Grundig Austria eine Betriebsversammlung angesetzt.

1,3 Millionen Fernseher

Im Wiener Grundig Werk sind im vergangenen Jahr 2002 1,3 Mio. Fernsehgeräte vom Band gelaufen. Rund 80 Prozent aller Grundig-TV-Geräte stammten damit aus Wien. Dennoch war das Werk im Vorjahr nur zu 50 bis 60 Prozent ausgelastet. Der Umsatz von Grundig Austria ist im Vorjahr von 478,45 auf 434,27 Mio. Euro geschrumpft. Die Verbindlichkeiten werden, wie berichtet, auf 90 Mio. Euro geschätzt.(APA)