Athen/Madrid - Syrien fühlt sich nach den Worten von Staatspräsident Bashar el Assad dem Kampf gegen den Terrorismus und der Stabilität im Nahen Osten verpflichtet. Assad habe dem spanischen Regierungschef Jose Maria Aznar in einem Telefonat zugesichert, sein Land werde nichts unternehmen, was dieser Stabilität schaden könne, berichtete der spanische Rundfunk am Mittwoch. Syrien wolle dazu beitragen, den Nahost-Friedensprozess wieder in Gang zu bringen. Aznar führte das Telefongespräch am Dienstagabend am Rande des EU-Gipfels in Athen.

US-Präsident George W. Bush hatte den spanischen Regierungschef gebeten, sich dafür einzusetzen, dass Syrien nicht zur Zufluchtsstätte für "unerwünschte Elemente" aus dem Irak werde. Unter den Verbündeten Washingtons im Irak-Konflikt gilt Spanien als eines der Länder mit den besten Kontakten zur syrischen Regierung. Die spanische Außenministerin Ana Palacio kündigte an, sie werde in den nächsten Tagen zu Gesprächen mit ihrem Amtskollegen Faruk Sharaa nach Damaskus reisen.

Die syrische Regierung hatte am Dienstag die amerikanischen Anschuldigungen, Syrien entwickle Massenvernichtungswaffen, als unbegründet und von Israel inspiriert zurückgewiesen. Die von einigen hohen US-Vertretern erhobenen Anschuldigungen würden den "expansionistischen Absichten" Israels dienen, hieß es in einer von der amtlichen Nachrichtenagentur SANA veröffentlichten Erklärung des Ministerrates. Israels Regierungschef Ariel Sharon hatte zuvor den syrischen Präsidenten als "gefährlich" bezeichnet und von den USA verstärkten Druck auf Damaskus gefordert. (APA/dpa)