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Foto: REUTERS/Thierry Roge

Brüssel/Berlin - Das Kommando über die internationale Schutztruppe in Afghanistan (ISAF) wird im Sommer der NATO übertragen und damit auf eine dauerhafte Basis gestellt. Der NATO-Rat gab am Mittwoch in Brüssel grünes Licht für diese Aufgabe, wie im Hauptquartier des Bündnisses zu erfahren war.

Die Allianz kam damit einer Bitte Deutschlands und der Niederlande nach, die seit Februar mit dem deutsch-niederländischen Korps die ISAF führen. Das deutsche Verteidigungsministerium begrüßte diesen Schritt. Über die Einzelheiten des Wechsels werde in der nächsten Zeit entschieden, sagte ein Sprecher in Berlin. Deutschland stellt nach Angaben des Ministeriums mit gut 2300 Bundeswehrsoldaten knapp die Hälfte der insgesamt 4800 ISAF-Soldaten aus 29 Nationen.

ISAF wurde Anfang 2002 eingesetzt

Die ISAF war nach der Vertreibung des Taliban-Regimes durch amerikanische und befreundete Streitkräfte Anfang 2002 eingesetzt worden. Im Auftrag der Vereinten Nationen unterstützt sie die afghanische Übergangsregierung im Sicherheitsbereich, wobei ihr Einsatz auf die Hauptstadt Kabul begrenzt ist. Erste Führungsnation war Großbritannien, dann übernahm die Türkei. Dieser halbjährlich Wechsel soll mit der Übernahme des Kommandos durch die NATO jetzt beendet werden.

In NATO-Kreisen wurde betont, dass der ISAF-Einsatz weiterhin auf dem Mandat der UN beruhe. Die NATO-Flagge werde nicht in Kabul wehen. Dem Vernehmen nach hatte vor allem Frankreich darauf bestanden. Der Einsatzes in Afghanistan wird dem NATO-Kommando über die internationalen Friedenstruppen auf dem Balkan, SFOR und KFOR, ähneln. Der NATO-Oberbefehlshaber, US-General James Jones, wird einen Kommandanten für die Truppen in Kabul bestimmen und ein dauerhaftes Hauptquartier einrichten lassen. Das Mandat für das deutsch-niederländische Kommando läuft noch bis Mitte August.(APA/dpa)