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apa/dpa/Ludwig-Maximilians Universität M

Aldrans - Wer kennt den lästigen Lichteinfall auf einen PC-Bildschirm nicht? Und den Versuch, durch Verstellen von Schreibtisch oder Computer oder eben durch Jalousien dem sonst so geliebten Sonnenlicht beizukommen? Wie Tageslicht, Jalousie und augenschonende PC-Nutzung kombiniert werden können, das ist eine der Herausforderungen, denen sich das vor kurzem gegründete Kompetenznetzwerk Licht, mit Knoten in Tirol, Vorarlberg und Wien, stellen will.

Gebündelt werden die vorerst 28 Projekte des vom Wirtschaftsministeriums unterstützten Forschungsprogramms in einer neuen „Lichtakademie“, die das „Bartenbach Lichtlabor“, eines der international führenden Unternehmen für Lichttechnik, neben seinem Hauptsitz in Aldrans bei Innsbruck errichtet. Kooperationspartner sind u.a. der Lichtkonzern Zumtobel (Dornbirn), und der Wiener Lusterproduzent Kalmar.

Universitätslehrgang

In dem Neubau in Aldrans mit rund tausend Quadratmetern Nutzfläche, der im September stehen soll, wird neben dem Kompetenzzentrum für das neue Netzwerk auch Österreichs erster Universitätslehrgang für Lichtgestaltung beherbergt werden. Die postuniversitäre Spezialausbildung entstand in Kooperation mit dem Institut für Entwerfen der Uni Innsbruck und wird von Unternehmenschef Christian Bartenbach geleitet.

Viersemestrige Ausbildung

Das Land Tirol, das die Baukosten von 2,3 Millionen Euro zu einem Fünftel über die Zukunftsstiftung finanziert, sieht in der „Akademie“ das Zentrum eines neuen Lichtclusters, wie Wirtschaftslandesrat Ferdinand Eberle dem STANDARD bestätigt.

Die viersemestrige Ausbildung (Vollzeit oder berufsbegleitend) für maximal 25 Teilnehmer wendet sich vor allem an Architekten und Ingenieure, aber auch an Lichtgestalter bei Medien und auf der Bühne. Pro Kopf sind nach bestandener Aufnahmeprüfung 5000 Euro pro Semester zu bezahlen.

Projekte zu Tunnelbeleuchtungen im Laufen

An der Konzeption beteiligt war u.a. der Tiroler Filmemacher Christian Berger. Die Teilnehmer sollen aber auch in die Forschungsprojekte des Kompetenznetzwerks eingebunden werden.

Bereits im Laufen sind Projekte zu Tunnelbeleuchtungen, bei denen die Wahrnehmungsprobleme aufgrund meist „monotoner“ Beleuchtungssysteme untersucht werden, wie Peter Hein, einer der beiden Geschäftsführer des Netzwerkes, erläutert. Am Knoten Tirol in Aldrans wird zudem an Tageslichtlösungen für fensterlose Räume - durch Spiegelungen - gearbeitet.

Schwerpunkt in Vorarlberg ist die Forschung zu LED-Leuchten, die aufgrund ihrer Langlebigkeit (sieben Jahre) und Sparsamkeit zunehmend industriell genutzt werden. Das Forschungsvolumen des Kompetenznetzwerks Licht beträgt 16,6 Millionen Euro. (Benedikt Sauer/DER STANDARD, Printausgabe, 16.4.2003)