Graz - Neue Erkenntnisse über die Möglichkeiten der Behandlung mit homöopathischen Methoden stehen im Mittelpunkt eines internationalen Kongresses, der ab dem 22. April an der Grazer Universität stattfindet. Veranstaltet wird das Expertentreffen von der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin (ÖGHM) und der Internationalen Liga Homöopathischer Ärzte. Präsentiert werden unter anerem auch erste österreichische Erfahrungen mit der Integration der - vom obersten Sanitätsrat nach wie vor nicht anerkannten - Methode in den Krankenhausalltag.

Einzug in die Arztpraxen

In den österreichischen Arztpraxen hat die Homöopathie längst Einzug gehalten. Rund die Hälfte der österreichischen Bevölkerung hat laut einer Studie des Fessel-Institutes aus dem Jahr 2000 schon einmal zu einem homöopathischen Heilmittel gegriffen. Circa fünfhundert österreichische Mediziner weisen auch eine entsprechende, von der österreichischen Ärztekammer anerkannte Post-Doc-Ausbildung auf. "Bei der Etablierung von homöopathischen Behandlungsmöglichkeiten in den öffentlichen Krankenanstalten stößt man allerdings immer wieder rasch an die Grenzen", so Kozel.

Ambulanzen

Trotzdem konnten - insbesondere in den vergangenen fünf Jahren - auch in Österreich einige homöopathische Ambulanzen eingerichtet werden: An der Klagenfurter Kinderinternen Abteilung werden beispielsweise die jungen Krebspatienten zusätzlich zur konventionellen Therapie homöopathisch behandelt. Die Kosten übernimmt seit fünf Jahren die Kärntner Kinderkrebshilfe.

Die Grazer Sigmund Freud-Nervenklinik setzt seit drei Jahren alternative Behandlungsmethoden ein, darunter auch die Homöopathie. In Wien ist es wiederum die neonatologische Abteilung der Rudolf-Stiftung, die die Homöopathie sowohl in der Akutbehandlung Neu- und Frühgeborener als auch in der ambulanten Nachsorge integriert hat, so Kozel.

Erfahrungen mit Krankenhaus-Kooperationen

Den Erfahrungen in der Kooperation mit den in den Spitälern tätigen Ärzten, den Patienten und auch die Behandlungserfolgen stellen einen eigenen Kongress-Schwerpunkt dar, der mit internationalen Kollegen diskutiert werden soll. Erwartet werden rund vierhundert Teilnehmer aus aller Welt.

Weitere Themen des fünftägigen Kongresses sind Seminare und Workshops für homöopathische Hausärzte sowie Fragen, die die Zuordnung einzelner Pflanzenfamilien zu therapeutischen Indikationen betreffen und schließlich eine Sektion, die sich mit den Fortschritten in der Tiermedizin beschäftigt. (APA)