London - Der Londoner Aktienmarkt ist am Dienstag zum dritten Mal in Folge mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der FT-SE-100 Index schloss bei 5.028,15 Punkten und einem Minus von 40,9 Einheiten oder 0,81 Prozent. Unter den im Leitindex gelisteten Titeln standen sich 29 Gewinner und 72 Verlierer gegenüber. Ein Wert schloss unverändert.

Zum Handelsbeginn notierten die Indizes noch im Plus, rutschten dann aber im Verlauf immer weiter ab. Am Ende konnten leicht steigende Kurse an der Wall Street die Talfahrt aber wieder ein wenig bremsen.

Die Unsicherheit um die Schuldenkrise in Europa belaste weiterhin die Märkte, meinten Börsianer. Eine Einschätzung der Ratingagentur Fitch zu den britischen Staatsschulden war dem wenig förderlich: Laut Fitch dürften die derzeitigen Sparbemühungen mittelfristig nicht ausreichen, um das hohe Defizit abzubauen. Eine Analystin ergänzte zur allgemeinen Marktlage, dass zahlreiche konjunkturelle Frühindikatoren ihren Zenit zu erreichen drohten, was auf ein weniger schnelles wirtschaftliches Wachstum hindeute.

Aktien von BP verlieren in London immer mehr an Boden und gaben als schwächster Wert im "Footsie" 4,97 Prozent auf 417,00 Britische Pence nach. Laut Händlern machten sich Aussagen von US-Präsident Obama bemerkbar, der am Dienstag seinen Druck beim Beheben der Ölpest im Golf von Mexiko erhöhte. Wegen der jüngsten Wirbelstürme steht zudem eine Raffinerie im Bundesstaat Ohio still.

Kräftige Verluste gab es auch im Bankensektor, wo britische Häuser europaweit am Stärksten gemieden wurden. Lloyds Banking Group sackten um 4,08 Prozent auf 51,76 Pence ab, Royal Bank of Scotland büßten 3,81 Prozent auf 42,01 Pence ein und auch Barclays verloren mehr als drei Prozent.

Kräftige Verluste gab es auch für die Titel der britischen Supermarktkette Tesco, die um 2,38 Prozent auf 397,40 Pence fielen. Firmenchef Terry Leahy kündigte nach 14 Jahren überraschend seinen Rücktritt an, was Händler belastend für die Aktie auslegten. (APA)