Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse ist am Dienstag schwächer aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor 36,40 Punkte (minus 0,62 Prozent) auf 5.868,55 Einheiten. Der TecDAX sank um 11,21 Punkte oder 1,53 Prozent auf 719,56 Punkte. Der M-DAX ermäßigte sich 120,46 Punkte oder 1,53 Prozent auf 7.744,46 Zähler. Der HDAX schloss mit 2.955,34 Einheiten und einem Minus von 21,74 Zählern oder 0,73 Prozent. Der C-DAX verlor 3,85 Punkte oder 0,75 Prozent auf 509,37 Zähler.

Das mit Skepsis aufgenommene Sparpaket der Bundesregierung hat den deutschen Aktienmarkt belastet. "Nach einem freundlichen Handelsstart griff erneut Nervosität um sich und der Dax drehte ins Minus. Die Bundesregierung mit ihrem milliardenschweren Sparpaket und die Ratingagentur Fitch haben erneut Unsicherheit geschürt und damit den Gesamtmarkt belastet", urteilte ein Marktanalyst.

Darunter litten vor allem die im Dax schwer gewichteten Versorger, aber auch die Lufthansa-Aktie. Zudem habe sich die Ratingagentur Fitch sehr besorgt über die hohe öffentliche Verschuldung Großbritanniens geäußert, was für zusätzlichen Druck gesorgt habe. Die Papiere von Eon und RWE waren folglich die größten Dax- Verlierer, da die Bundesregierung eine Brennelemente-Steuer einführen will. Während die Eon-Aktien 3,60 Prozent einbüßten, sanken die von RWE um 2,93 Prozent. UBS-Analyst Patrick Hummel wies darauf hin, dass eine solche Steuer den Gewinn je Aktie bei Eon um zehn und bei RWE um elf Prozent schmälern könnte. Von einem "schwarzen Tag" sprach die Lufthansa nach den Plänen von Schwarz-Gelb zu einer Luftverkehrsabgabe. Die Titel der größten deutschen Fluggesellschaft sackten an drittletzter Stelle im Dax um 2,19 Prozent auf 10,515 Euro ab.

Die Papiere der Munich Re erholten sich bis Börsenschluss von ihren frühen Verlusten. Nachdem sie am späten Vormittag bis auf 98,38 Euro gefallen waren, gingen sie mit minus 0,20 Prozent auf 100,65 Euro aus dem Handel. Der weltgrößte Rückversicherer hatte seine Schadensschätzung für das Erdbeben in Chile angehoben, aber die Gewinnprognose für das Gesamtjahr beibehalten.

Die Aktien von ProSiebenSat.1 gingen mit 6,41 Prozent auf Talfahrt, nachdem das Fusionsverbot des Bundeskartellamtes zwischen Axel Springer und dem TV-Konzern vom Bundesgerichtshof bestätigt worden war. Mit Abschlägen von 1,13 Prozent reagierten die Aktien des Baukonzerns Bilfinger Berger auf neue Details zum geplanten Börsengang seines Australiengeschäfts.

Im TecDax dagegen setzten sich die Titel von Dialog Semiconductor mit plus 3,52 Prozent auf 8,62 Euro an die Spitze. Der Schaltkreis- Hersteller gilt als einer der Hauptprofiteure des überdurchschnittlichen Wachstums bei Smartphones. Zudem dürfte er laut einer positiven Studie der Commerzbank wichtigster Zulieferer von Stromversorgungslösungen für die neue Generation von iPhone und iPod Touch von Apple bleiben. (APA)