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Designerin Donatella Versace

Foto: Reuters/Alessandro Garofalo

Rom - Italiens Modegruppe Versace bekommt die Krise hart zu spüren. Die Mailänder Maison hat das Jahr 2009 mit einem Umsatzrückgang von 336,3 Millionen Euro auf 268 Millionen Euro abgeschlossen. Das Unternehmen meldete einen Verlust von 49,6 Millionen Euro, nachdem es 2009 noch einen Gewinn von neun Millionen Euro geschrieben hatte. Das Ebitda war mit 2,4 Millionen Euro negativ, teilte das Unternehmen mit.

"Die schwache Nachfrage und die Maßnahmen zur Umstrukturierung des Vertriebssystems haben uns belastet", gab Versaces Geschäftsführer Gian Giacomo Ferraris zu. Die Umstrukturierungskosten bezifferte der Manager auf 37,8 Millionen Euro.

Unter dem Druck der Krise verabschiedet sich die Modegruppe Versace zumindest vorübergehend von Moskau. Nach 15-jähriger Präsenz in Russland trennte sich das Mailänder Modeunternehmen von dem lokalen Partner "Ludmilla Schatzmann" und schloß sein Geschäft in Moskau. "Der Partner entspricht nicht unserer neuen Handelsstrategie", verlautet es aus Versaces Hauptquartier. Die Modemaison will jedoch auf sein Standbein in Moskau nicht endgültig verzichten. Versace hofft, bald mit einem neuen Lokalpartner wieder in der russischen Hauptstadt starten zu können.

Filial-Schließungen

Wegen der Krise hat Versace mehrere Boutiquen schließen müssen. Das Unternehmen hat sich bereits Ende 2009 aus Japan zurückgezogen, in dem die Gruppe seit 28 Jahren präsent war, und seine Shops in Tokio, Osaka und Kioto zugesperrt. Die Maßnahme wurde wegen des starken Konsumrückgangs in dem asiatischen Land ergriffen. Auch in Italien hat Versace ein strenges Rationalisierungsprogramm durchgeführt, das zur Schließung von zwei Shops in Florenz und auf Capri geführt hat. Laut Entwicklungsplan von Geschäftsführers Ferraris will Versace verstärkt einen Fokus auf China und die USA richten.

Im Rahmen eines Umstrukturierungsplans sollen auf internationaler Ebene 350 Jobs gestrichen werden, heißt es im Rationalisierungsplan des Unternehmens. Der Sanierungsplan sieht eine Umstrukturierung der Filialkette sowie deutliche geringere Kosten und Investitionen vor. Mit diesen Maßnahmen will Versace seine Effizienz erhöhen und 2011 wieder in die Gewinnzone gelangen. Das Unternehmen, das seit dem Tod des Firmengründers Gianni Versace von seinen Geschwistern Donatella und Santo geführt wird, zählt weltweit 81 Monomarken-Boutiquen, eine davon in Wien. (APA)