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Microsofts Kin One

Foto: AP

Für das auf eine jugendliche Zielgruppe ausgerichtet Smartphone Kin hat Microsoft nicht unbedingt viel Lob eingeheimst. Doch mit der Idee hinter Kin könnte der Konzern aus Redmond den Schlüssel für die Zukunft der mobilen Internet-Nutzung halten, meint Gizmodos John Herrman. Und diese liegt nach seiner Ansicht in der Zusammenführung der großen Dienste Xbox, Zune, Windows Phone und Live.

Upload in die Cloud

Für die Nutzung von Kin ist ein Windows Live-Account erforderlich. Über den Web-Service Studio werden die Inhalte vom Smartphone automatisch in die Cloud geladen. Fotos, Videos und Social Media Updates können über ein zentrales Web-Interface erreicht werden. Das Ganze sei noch nicht ausgereift und das Handy könne nach Herrmans Ansicht auch nicht die Massen erreichen, aber es deute auf Microsofts größeren Plan hin. Die Redmonder könnten alle ihre Services zusammenführen und eine umfangreichere Web-Experience für Smartphone-User schaffen als Apple und Google dazu in der Lage wären, meint der Blogger.

Microsoft hat alle Komponenten

Microsoft hat bereits angedeutet, dass Kin und Windows Phone 7 in Zukunft verschmelzen sollen. Damit könnten Apps für Windows Phone 7 am Kin, umgekehrt Studio auf Windows Phone 7-Smartphones zur Verfügung stehen. Der Konzern habe bereits alle Komponenten wie etwa Live Office oder den Online-Speicher Skydrive, um die Smartphones-Nutzung so weit voranzutreiben, dass Nutzer sämtliche Inhalte in der Cloud parken und von jedem beliebigen mobilen Windows-Endgerät aus abrufen können.

Vorbild Google Dashboard

Es liege nun in Microsofts Händen, die verschiedenen Stränge zusammenzuführen. Dass das den Redmondern gelingen wird, sei nicht unbedingt gesichert. Herrman sieht vor allem eine Notwendigkeit für ein zentrales Web-Interface, über das Nutzer auf einen Blick sehen, wo ihre Inhalte gespeichert sind und wie man sie erreichen und verwalten kann. Alle Microsoft-Services müssten mit demselben Login zugänglich sein, was über Microsofts Live ID bereits teilweise der Fall ist. Als Vorbild nennt der Blogger Googles Dashboard. Laut Brian Hall, Microsofts General Manager für Live, arbeite man bereits an dieser Vision. Es sollte einen Ort geben, um alle Informationen, sozialen Kontakte, Dateien und Inhalte erreichen und verwalten zu können, ist der Manager überzeugt.

Potential vorhanden

Mit dem kürzlich bekannt gewordenen Umbau der Entertainment & Devices-Abteilung könnte Microsoft die Weichen dafür geschaltet haben. Leiter Robbie Bach zieht sich in den Ruhestand zurück und seine bisherigen Mitarbeiter werden direkt an CEO Steve Ballmer berichten. Damit könnten die Services näher zusammenrücken. Genauso gut könnte der Umbau die Abteilung aber auch ins Chaos stürzen. Das Potential scheint jedenfalls vorhanden, die nächsten Monate und Jahre werden zeigen, ob Microsoft es tatsächlich nutzen kann. (red)