Wien - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte sind am Montag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Bis zum frühen Nachmittag konnten die Börsenindizes ihre Eröffnungsabschläge deutlich verringern und auch teilweise ins Plus drehen. Dem Abdrehen der US-Börsen in den negativen Bereich im frühen Handel konnten sie sich aber letztlich nicht entziehen.

Spekulationen zufolge könnte die US-Notenbank in ihrer heutigen Sitzung Änderungen an ihrer Diskontrate, zu welcher sich Geschäftsbanken Notkredite besorgen, vornehmen könnte. Dies habe zuletzt belastet, wie es von einigen Marktteilnehmern hieß.

Impulse aus Deutschland

Für die Erholung bis zum Nachmittag hatten positive Konjunkturdaten aus Deutschland gesorgt, hieß es am Markt. So hatte der Auftragseingang im April angekurbelt durch den schwachen Euro im Vergleich zum Vormonat um deutliche 2,8 Prozent zugelegt. Experten hatten gar mit einem Rückgang zum April von 0,4 Prozent gerechnet. Im Zuge dieser Nachrichten konnten sich auch die US-Futures erholen.

In London konnten BP im Verlauf gegen den negativen Markttrend zulegen, büßten die Gewinne bis zum Börsenschluss aber wieder ein und schlossen um 0,70 Prozent leichter bei 430,30 Pence. Für Beruhigung nach den zuletzt heftigen Kursstürzen sollte die Meldung über die Absaugung von zumindest einem Teil des austretenden Öls im Golf von Mexiko gesorgt haben. Die Aktien der Minenbetreiber mussten aufgrund der gefallenen Metallpreise Verluste verbuchen.

EADS konnten in Paris um 0,25 Prozent auf 16,13 Euro zulegen, lagen im Verlauf mit plus zwei Prozent aber noch deutlich höher. Der Finanzchef des Luft- und Raumfahrtkonzerns deutete in der "Financial Times Deutschland" aufgrund des schwachen Euro eine höhere Umsatzprognose schon für dieses Jahr an. An der Gewinnvorhersage werde sich durch Wechselkursabsicherungen allerdings erst von 2012 an etwas ändern.

In Zürich gaben Roche trotz positiver Neuigkeiten 1,17 Prozent auf 160 Franken nach. Der Pharmakonzern hat mit seinem wichtigsten Krebsmedikament Avastin in der letzten Phase der klinischen Entwicklung bei Eierstockkrebs in Kombination mit Chemotherapie positive Ergebnisse erzielt. (APA)