Jeder von uns hat angeblich sein Pinkerl zu tragen. Und die meisten von uns tragen dieses angeblich mit dem Auto. Dafür haben wir Kombis. Nicht wirklich, weil wir sie brauchen, sondern weil wir den Stauraum vielleicht einmal brauchen könnten. Das ist, wenn wir ganz ehrlich sind, meist ein sinnloses Herumführen von leerem Raum. Dabei geht es auch ganz anders. Das Fahrrad kommt wieder als Transportfahrzeug in Mode. Das beweist auch Ahearne Cycles aus Portland, Oregon.

Foto: Werk

Die bieten um 1730 Euro – ein bisserl ein Porto wird noch dazukommen, ist aber wohl auch schon wurscht – den Rahmen, die Gabel und den Gepäckträger eines tretbaren Lastesel an, den man um den Preis aber noch selbst zusammenschrauben muss. Die Lieferzeit, die der Hersteller mit bis zu 10 Wochen angibt, dürfte aber für die Vereinigten Staaten und nicht für Mistelbach gelten. Das Design des Fahrrades stammt aus den frühen 1900er-Jahren, es hat ein 26-Zoll Hinterrad und ein kleineres, 20-Zoll Vorderrad, um den Schwerpunkt der Last, die darüber montiert wird, möglichst tief zu halten.

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In Oregon werden wohl ein paar Zeitungsjungen von so einem Rad träumen, man kann auf der Ladefläche aber auch eine Kiste Bier heimführen, samt dem ganzen toten Fleisch und der Holzkohle für die Wochenend-Grillerei, oder mehrere Kanister mit Sprit für den Familienkombi. Weil die Plattform, die als Gepäckträger dient, direkt mit dem Rahmen verschweißt ist, neigt das Vorderrad beim langsamen Fahren auch nicht zum Einknicken, verspricht der Hersteller.

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Damit man zum Be- und Entladen nicht ins Zaubern kommt, hat das Ahearne einen ordentlichen zweifüßigen Fahrradständer, mit dem man das Bike gerade abstellen kann. Wer gerne Werbung macht, bestellt sich um 80 Dollar gleich die angepasste Tafel mit, die man sich in den Rahmen schrauben kann. Obwohl, wer in der Lage ist, das in seinen Einzelteilen ankommende Ahearne so zusammenzuschrauben, dass man damit auch fahren kann, wird wohl auch keine Probleme haben, sich so eine Tafel selbst zu basteln.

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Überschüssiges Taschengeld kann man ja kreativ über die Zubehörliste verteilen – von der Rohloff-Schaltung, über den Gepäckträger überm Hinterrad bis hin zu Rädern mit handgezwickten Speichen. Oder man bestellt sich das Fahrrad schon ready-to-ride, um 2710 Euro. Kein Schnäppchen, aber das ist ein Familienkombi auch nicht - und so hat halt jeder von uns sein Pinkerl zu tragen.

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Ahearney Cycles

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