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Ex-Luftwaffengeneral James Clapper soll neuer Koordinator der Geheimdienste von Präsident Barack Obama werden.

Foto: AP/J. Scott Applewhite

Washington - US-Präsident Barack Obama hat den früheren General James Clapper zum neuen Geheimdienstkoordinator des Landes ernannt. Nach vier Jahrzehnten im Dienste der Vereinigten Staaten sei Clapper einer der "erfahrensten und angesehensten" Geheimdienstmitarbeiter, sagte Obama am Samstag, als er den Vietnam-Veteran in Washington vorstellte. Clapper folgt auf Dennis Blair, der sich nach harscher Kritik vor gut zwei Wochen zurückzog.

"Er besitzt eine Eigenschaft, die ich bei all meinen Beratern schätze: den Willen, den Verantwortlichen zu sagen, was sie wissen müssen, auch wenn sie das nicht hören wollen", sagte Obama bei der Ernennung Clappers im Rosengarten des Weißen Hauses. Er sei für die Position des Geheimdienstkoordinators "besonders geeignet". Der Präsident forderte den Senat auf, angesichts der Bedeutung des Postens für die Sicherheit des Landes die Ernennung schleunigst zu bestätigen.

32 Jahre bei der Luftwaffe

Clapper verfügt über weitreichende Erfahrungen mit den Geheimdiensten des Landes. Insgesamt 32 Jahre lang diente er bei der Luftwaffe und war dort immer wieder mit wichtigen Geheimdienstaufgaben betraut, etwa in den 80er Jahren in Korea oder während des ersten Golfkriegs. 1995 verließ er die Luftwaffe und arbeitete jahrelang als Berater für private Sicherheitsunternehmen. 2001 wurde er als erster Zivilist zum Chef der Nationalen Agentur für Geografische Aufklärung (NGA) ernannt.

Von 2007 an war Clapper im Pentagon als Staatssekretär für die Geheimdienste zuständig. Er galt als einer der wichtigsten Berater von US-Verteidigungsminister Robert Gates. Der Vietnam-Veteran befürwortete den Afghanistan-Einsatz ebenso wie den Irak-Krieg.

Sein Vorgänger im Amt des Geheimdienstkoordinators, Dennis Blair, war im Mai von dem Posten zurückgetreten. Blair war vor allem nach dem versuchten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug zu Weihnachten vergangenen Jahres in die Kritik geraten. Obama bemängelte anschließend "katastrophale" Pannen bei den Sicherheitsbehörden und "Fehler im System".

Die 16 Geheimdienste der USA gelten als ebenso gigantischer wie schwerfälliger Apparat mit insgesamt 200.000 Mitarbeitern. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde der Posten des Nationalen Geheimdienstdirektors (DNI) neu geschaffen. Der Geheimdienstkoordinator überwacht die Dienste und koordiniert vor allem Anti-Terror-Maßnahmen der US-Bundespolizei und des nach 2001 geschaffenen Heimatschutzministeriums. (APA)