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Falcon 9 beim Start von der Cape Canaveral Air Force Station in Florida.

Foto: REUTERS/Scott Audette

Washington - In den USA ist ein weiterer Schritt hin zur kommerziellen Raumfahrt gelungen. Die Weltraumrakete Falcon 9 des US-Unternehmens SpaceX absolvierte am Freitag erfolgreich einen ersten Testflug, wie das Unternehmen mitteilte. Die US-Raumfahrtbehörde NASA, die zunehmend auf private Anbieter zurückgreifen will, gratulierte zu dem Erfolg.

Live-Bilder auf der Homepage des Unternehmens zeigten, wie die 55 Meter lange Rakete von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida startete. Unternehmensangaben zufolge trennte sich dann die erste Antriebsstufe der Rakete wie vorgesehen ab. Neun Minuten nach dem Start erreichte die Rakete die Erdumlaufbahn. "Das ist ein guter Tag für SpaceX und ein erfolgversprechender Fortschritt für die amerikanischen Raumfahrtprogramme", sagte SpaceX-Programmdirektor Robyn Ringuette. Ein erster Startversuch war am Freitag gescheitert.

Erste Schritte der kommerziellen Rauzmfahrt

Der Test gilt als wichtiger Schritt bei der Entwicklung der kommerziellen Raumfahrt. Die NASA will noch dieses Jahr ihre drei Space-Shuttles stilllegen. Dann sollen zunehmend auch die Dienste privater Weltraumanbieter in Anspruch genommen werden. US-Präsident Barack Obama will privaten Unternehmen über fünf Jahre sechs Milliarden US-Dollar (knapp fünf Milliarden Euro) zur Verfügung stellen, um verlässliche und preiswertere Trägerraketen zu entwickeln.

Die NASA hat mit SpaceX bereits Verträge über einen Wert von 3,1 Milliarden Dollar (2,57 Mrd. Euro) bis ins Jahr 2016 abgeschlossen. Ab kommendem Jahr soll SpaceX Frachtgut zur Internationalen Raumstation ISS transportieren. Verträge hat die NASA ebenfalls mit dem Unternehmen Orbital Sciences Corporation abgeschlossen, dessen Rakete Taurus II seinen ersten Flug 2011 absolvieren soll.

NASA-Chef Charles Bolden sprach SpaceX seine Glückwünsche aus. Der Testflug sei eine "wichtige Etappe" in den Anstrengungen, die kommerzielle Raumfahrt voranzubringen. Der frühere NASA-Astronaut Byron Lichtenberg sagte, er rechne in Zukunft mit deutlich mehr Astronauten. "Niedrigere Kosten beim Start bedeuten mehr Flüge, und das bedeutet mehr Astronauten." Russel Schweickart, der an einem Flug des NASA-Mondlandeprogramms Apollo teilnahm, sagte, Unternehmen wie SpaceX würden den Geist der Apollo-Programme ins 21. Jahrhundert übertragen. Auch damals sei es darum gegangen, Grenzen zu überwinden. (APA)