Bild nicht mehr verfügbar.

McAllister wird künftig Niedersachsen führen.

Foto: APA/EPA/Steffen

Nicht nur die deutsche Kanzlerin Angela Merkel muss sich an ein neues Gesicht in der Riege der Ministerpräsidenten gewöhnen. Nachdem Christian Wulff (CDU) als Bundespräsident ins Schloss Bellevue wechseln will, übernimmt in Niedersachsen David James McAllister (CDU) das Amt des Ministerpräsidenten.

Es ist mit 39 Jahren der jüngste unter den 16 deutschen Länder-Regierungschefs, zudem auch der erste mit einer doppelten Staatsbürgerschaft (britisch-deutsch). Sein Vater ist ein Offizier aus Schottland, seine Mutter deutsche Musiklehrerin.

McAllister gilt schon seit längerem als Kronprinz Wulffs, der den scharfzüngigen Redner sehr schätzt. 2003 wurde er Fraktionschef im niedersächsischen Landtag, 2008 trat Wulff den CDU-Landesvorsitz an ihn ab, weil er sich stärker auf die Bundespolitik konzentrieren wollte. McAllister will die Koalition mit der FDP in Niedersachsen fortführen.

Nicht so klar ist die Zukunft der CDU in einem ande-ren großen Bundesland: in Nordrhein-Westfalen, wo Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am 9. Mai abgewählt wurde. Die Sondierungsgespräche zwischen CDU und SPD sind abgebrochen worden, es wird keine Verhandlungen über eine große Koalition geben.

Höher im Kurs steht jetzt wieder die Ampel aus SPD, Grünen und FDP. Nach anfänglichem Zögern ist die FDP zu Gesprächen bereit. Sie ist in Umfragen mittlerweile so abgeschlagen, dass sie sich vor einem fürchtet: Wenn es in Nordrhein-Westfalen zu Neuwahlen kommt, schaffen es die Liberalen womöglich nicht mehr in den Landtag. Gelingt die Ampel, wird SPD-Chefin Hannelore Kraft neue Ministerpräsidentin. (bau/DER STANDARD, Printausgabe, 5.6.2010)