Wien – Mitte März war es so weit: Da stellte die Regierung,   genauer gesagt Wirtschaftsminister Reinhold Mittlerlehner und Umweltminister Nikolaus Berlakovich (beide VP), die Energiestrategie vor. Diese zeichnet den Weg vor, wie Österreich seine Klimaschutz- und Erneuerbare-Energie-Ziele bis zum Jahr 2020 schaffen soll. Seither meinen Experten: Ja, diese Ziele sind erreichbar. Man müsse nur beginnen, die Energiestrategie auch abzuarbeiten.

Österreich ist im Rahmen des Klima- und Energiepakets verpflichtet, den Anteil erneuerbarer Energieträger bis 2020 auf 34 Prozent zu erhöhen, was als relativ einfach angesehen wird, liegt doch dank Wasserkraft der Anteil bereits bei 29 Prozent. Ziel ist außerdem, den Energieverbrauch bei 1200 Petajoule zu stabilisieren – ein Wert, den Österreich dank Wirtschaftskrise und warmem Winter 2008 erreicht hat. Trotzdem ist es ein anspruchsvolles Ziel, da der Energieeinsatz kontinuierlich ansteigt. 

Nach Angaben von Jürgen Schneider, Experte des Umweltbundesamtes, konnte zumindest die Industrie den Energieverbrauch seit 2005 vom BIP-Wachstum entkoppeln. Die im Rahmen der Energiestrategie überlegten Maßnahmen reichen von Öko-Steuern über umfangreichere Gebäudesanierung bis zur Forcierung des öffentlichen Verkehrs. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Printausgabe, 5./6.6.2010)