Hamburg - Südafrikas Wirtschaft wird von der Fußball-WM kaum profitieren. Allenfalls eine kleine Sonderkonjunktur sei zu erwarten, so das Fazit einer am Donnerstag in Hamburg verbreiteten gemeinsamen Analyse der Berenberg Bank und des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI). Impulse brächten im Vorfeld vor allem Bau- und Infrastrukturmaßnahmen. Während des Ereignisses seien es die WM-Touristen, die für Aufwind sorgten.

Konjunkturelle Wunder seien am Kap von Afrika allerdings nicht zu erwarten. "Die Erfahrung zeigt, dass nur geringe volkswirtschaftliche Effekte messbar sind", sagte Jörn Quitzau von der Berenberg Bank.

In Südafrika werden die Stadionbauten im Vorfeld der WM sowie die Infrastrukturmaßnahmen auf rund ein Prozent Wachstum fürs Bruttoinlandsprodukt taxiert. "Dieser Konjunktureffekt muss allerdings auf die vergangenen Jahre verteilt werden, auf Jahresbasis war der Effekt somit nur gering", sagte Quitzau. Im laufenden WM-Jahr dürfe der zusätzliche Konjunktureffekt bei maximal 0,5 Prozent liegen. Damit zeige sich: "Der gesellschaftliche Stellenwert der Fußball-WM ist weitaus größer als der wirtschaftliche." (APA)