Venice - BP hat am Dienstag einen neuen Versuch gegen die Ölpest gestartet, um zumindest einen Teil des austretenden Öls aufzufangen. Mit Unterwasser-Robotern wird versucht am Meeresgrund, beschädigte Außenrohre durchzuschneiden. Im Anschluss soll eine Art Glocke zum Absaugen des Öls installiert werden. "Wir reden nicht mehr davon, das Bohrloch zu verschließen. Wir reden davon, es einzudämmen", sagte Thad Allen von der US-Küstenwache.

Das Verfahren gilt als riskant, weil sich der Öl-Austritt durch das Kappen der Rohre zunächst erhöhen kann. Nachdem das Einspritzen von Schlamm und Geröll ins Leck ("Top-Kill"-Methode) keinen Erfolg hatte, setzt BP nun vor allem auf Entlastungsbohrungen, die das Austreten des Öls stoppen sollen. Die zwei Bohrungen, mit denen Ende Mai begonnen worden war, gelten als verlässliches, aber zeitaufwendiges Verfahren. Die notwendige Tiefe sollen die Bohrungen erst im August erreicht haben.

Regisseur David Cameron schaltet sich ein

Auch "Titanic"-Regisseur James Cameron hat sich nun in den Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko eingeschaltet. Cameron und sein kanadischer Landsmann Phil Nuytten, Chef der in Vancouver ansässigen Firma für Unterwassertechnik Nuytco nahmen am Dienstag in Washington an Gesprächen über innovative Wege zur Schließung des seit Ende April am Meeresgrund sprudelnden Lecks. Cameron und Nuytten wollten an weiteren Treffen mit Experten und der Umweltschutzbehörde teilnehmen, sagte eine Nuytco-Sprecherin. (APA)