Penthesilea - Traum ohne Flügel

Das ist "Krieg auf den ersten Blick!", wenn sich die Amazonenkönigin Penthesilea auf dem Schlachtfeld vor Troja in den griechischen Helden Achill verliebt und damit den Kampf der beiden Gegner, Griechen und Troer, existenziell bedroht.

An das Gesetz des Amazonenstaates gebunden - sich einen Mann nur im Kampf zu erobern und heimzuführen - findet sie in Achill einen Gegner, der von ihr das Gleiche fordert. So führen sie auf dem Schlachtfeld der Liebe einen unerbittlichen Kampf, der sie in die unausweichliche Katastrophe führt.

Mit der Tragödie "Penthesilea" hat Heinrich von Kleist den unauflösbaren Konflikt zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Zwängen thematisiert.

Im KosmosTheater ist eine Interpretation von Evelyn Fuchs zu sehen, deren Inszenierungen bereits mehrfach prämiert wurden.

Es spielen: Cornelia Lippert, Susanne Litschauer, Monika Pallua, Piroska Szekely sowie Randolf Destaller, Sven Kaschte, Michael Schefts, Rainer Stelzig

Termine bis Samstag, 26. Juni, jeweils Mi-Sa 20:30 Uhr

Link: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Bettina Frenzel

Thema: Rassismus

In welchem Verhältnis stehen wissenschaftliche und mediale Auseinandersetzungen über Menschen- und Asylrechte, Migration und Kolonialismus zu einer antirassistischen politischen Praxis? Über wen und für wen wird in solchen Diskussionen gesprochen? Wer ermächtigt sich über wen? Und wer kommt gar nicht zu Wort?

Ziel einer Diskussion im Rahmen des Projektes "Sesam öffne dich - Begegnung schafft Räume" ist es, einen Perspektivwechsel im Rahmen sogenannter Integrationsdebatten zu vollziehen. Diese widmen sich zumeist - mehr oder weniger direkt - der Frage, inwiefern sich MigrantInnen ("die Anderen") als integrationswürdig erweisen, ob sie bereits "gut integriert" sind, noch nicht "so weit" sind, oder aber nicht "integrationswillig" sind.

In Anlehnung vor allem an postkoloniale Theorien von FeministInnen aus dem Süden, sollen die Suche nach "richtigen" oder "falschen" "Wahrheiten" über "die Anderen" oder "uns selbst" hinter sich gelassen werden.

Es diskutieren:

  • Araba Evelyn Johnston-Arthur - Kultur- und Gesellschaftskritikerin zwischen Theorie und Praxis. Institut für Afrikanistik und Germanistik Universität Wien.
  • Gabriele Dietze - Kulturwissenschafterin und Amerikanistin, Institut für Anglistik und Amerikanistik Humboldt Universität zu Berlin
  • Hossam Shaker, Journalist, Autor zahlreicher Bücher in arabischer und englischer Sprache zu den Thema Migration und Partizipation von MigrantInnen in Europa

Termin: Donnerstag, 10. Juni, 19 Uhr, Hotel Regina, Rooseveltplatz 15, 1090 Wien

Link: Sesam öffne dich

Foto: Regine Hendrich

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Vergebung im Filmcasino

Der dritte Teil der Verfilmung des Bestsellers "Vergebung" ("Luftslottet som sprängdes", "Das Luftschloss, das gesprengt wurde", Schweden, Dänemark, Deutschland 2009, 146 Min.) der Millennium Trilogie Stig Larssons ist derzeit im Filmcasino zu sehen.

Noomi Rapace (Bild) ist darin wie in "Verblendung" ("Män som hatar kvinnor", "Männer, die Frauen hassen") und "Verdammnis" ("Flickan som lekte med elden", "Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte") als Undercover-Ermittlerin und Hackerin Lisbeth Salander zu sehen, der es nun um alles oder nichts, um Schuld oder Unschuld, Freiheit oder Verurteilung, Leben oder Tod geht. 

Link: Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien

Foto: REUTERS/Gaillard

Kunst zum Thema Missbrauch

Das Schweigen Roms hat die Künstlerin Karin Hannak zu einer Reihe von Arbeiten zum Thema "Sexueller Missbrauch von Kindern" veranlasst. Anlässlich der Ausstellung "Ortswechsel" in der Galerie der Mitte, Niedermayrweg 7, A-4040 Linz von 26. Mai bis 30. Juni zeigt die Künstlerin drei Bilder aus dieser Serie:

"Abuse" (Bild) - ein mächtiger vergoldeter Penis als dominante Erscheinung, davor viele Kinderköpfe symbolisiert sexuellen Missbrauch von Kindern.
"Victims" - ein rotes Kruzifix mit zwei heraus wachsenden Knabenköpfen ist ein Hinweis auf das Leid der Opfer.
"Hope" - eine weite offene Landschaft.

Link: Serie Kindesmissbrauch

Foto: Karin Hannack, "Abuse"

raum_körper einsatz

Erstmals zeigt das MUSA, das Museum auf Abruf, ausgewählte figurale Werke aus der Sammlung der Kulturabteilung der Stadt Wien, die sich in vielfältiger Weise auf den menschlichen Körper beziehen. Der Bogen reicht dabei von Skulpturen in den klassischen Medien Holz, Metall und Stein bis hin zu Lösungen, in der die Figur nur noch als Idee in den Raum gesetzt ist. Teilnehmende KünstlerInnen (u.a.): Linda Christanell, Katrina Daschner, Valie Export, Judith P. Fischer, Bruno Gironcoli, Barbara Graf, Julie Hayward, Lotte Hendrich-Hassmann, Edgar Honetschläger, Alfred Hrdlicka, Birgit Jürgenssen, Kiki Kogelnik, Karl Kowanz,  Flora Neuwirth, Erik Rockenschaub, Hilde Uray,  Fritz Wotruba, Erwin Wurm u.v.m.

Mit der Ausstellung "raum_körper einsatz, Positionen der Skulptur", startet das Museum zugleich ein Projekt: die Kunstvermittlung für blinde und sehbehinderte Menschen, die Kunst selbst erfahren und be-greifen möchten.

Das Projekt besteht aus insgesamt vier Tastführungen für die Skulpturen­ausstellung, die bis 9. Oktober zu begehen ist.

Link: MUSA Museum auf Abruf, Felderstraße 6-8, 1082 Wien (neben dem Rathaus); Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 11.00 - 18.00 Uhr | Do: 11.00 - 20.00 Uhr | Sa: 11.00 - 16.00 Uhr. Barrierefreier, kostenloser Eintritt!

Foto: Flora Neuwirth, 100 Boots / Eleanor Antin (100%y-100%m), 2003, Acryllack/MUSA

Zukunftsvergangenheitserfindung für Gert Jonke

Eine Ausstellung von Ilse Gewolf ist im ega - Frauen im Zentrum bis 22. Juni, Mo - Do, 9-16 Uhr, bei freiem Eintritt zu besichtigen.

Außerdem zu sehen: "Reise zum unerforschten Grund des Horizonts", ein Film-Portrait über Gert Jonke von Ingrid Ahrer und Martin Polasek (Österreichischer Fernsehpreis für Bildungsprogramme 2008).

Link: ega - frauen im zentrum, Windmühlgasse 26 , 1060 Wien

Foto: Einladung Ausstellung Ilse Gewolf

Ich bin Ich. Susi Weigel

Das Frauenmuseum Hittisau zeigt in seiner Sommerausstellung "Ich bin Ich. Susi Weigel". Sie ist der Bludenzer Trickfilmzeichnerin, Grafikerin und Illustratorin gewidmet, die weltweit bekannte Kinderbücher wie etwa "Das kleine Ich bin Ich", "Lollo", "Die Omama im Apfelbaum" oder "Die Geggis" illustriert hat.

Während Mira Lobe heute vielen Menschen ein Begriff ist, ist der Name Susi Weigel nur wenigen bekannt. Die lebenslustige, aber öffentlichkeitsscheue Weigel wurde zwar in Wien und in der Welt immer wieder durch bedeutende Preise geehrt, gerade aber in Vorarlberg kaum wahrgenommen. Ein guter Grund für das Frauenmuseum, dessen Aufgabe es ist, das Kulturschaffen von Frauen sichtbar zu machen, einer wichtigen Vorarlbergerin die nächste Sommerausstellung zu widmen. Die Exponate stammen aus dem persönlichen Nachlass von Susi Weigel. Der Nachlass befindet sich in Bludenz in Privatbesitz und wurde bisher noch nie der Öffentlichkeit präsentiert.

Zu sehen bis 26. Oktober.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau

Foto: Das kleine Ich bin Ich/Illustration Susi Weigl/Frauenmuseum

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"Well and Truly"

Das Kunsthaus Bregenz (KUB) widmet der renommierten US-amerikanischen Künstlerin Roni Horn bis 4. Juli die umfassende Einzelausstellung "Well and Truly". Auf vier Stockwerken erhalten BesucherInnen einen Einblick in das umfangreiche Schaffen der New Yorkerin, darunter Papierarbeiten, skulpturale Objekte, Fotoinstallationen und Glasobjekte.

Seit Jahren beschäftigt sich Roni Horn mit der Lyrikerin Emily Dickinson und der Möglichkeit, Sprache als Skulptur darzustellen. Umgesetzt hat sie das etwa in der Serie "White Dickinson", die aus Aluminiumstangen besteht, in die weiße Textfragmente aus Dickinsons Werk eingelassen sind. In Bregenz sind Teile davon zu sehen.

Link: Kunsthaus Bregenz, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr

Foto: REUTERS/Miro Kuzmanovic

l[i]eben. uferlos und andersrum

Die Ausstellung "l[i]eben. uferlos und andersrum" ist eine Auseinandersetzung mit Liebe, Begehren und Geschlechterrollen, die neue Blicke auf die Sammlung des Volkskundemuseums gewährt. Sie zeigt, wie aus Definitionen Urteile und Vorurteile werden und hinterfragt die Festlegung, Einübung, Zuschreibung und Dekonstruktion von Geschlechterrollen. Volkskundliche Realien werden dabei mit Zeugnissen des kulturellen Umgangs mit Geschlecht, Sexualität und Liebe konfrontiert und angebliche neutrale Momentaufnahmen werden als Dokumente gelebten Widerstandes gegen eine diskriminierende Ordnung dechiffriert.

P.S.: Zur Ausstellung gibt es auch ein Buch von Elke Murlasits, Maria Froihofer und Eva Taxacher "l[i]eben und Begehren zwischen Geschlecht und Identität".

Die Sonderausstellung ist bis 26.10., 9-16 Uhr zu sehen.

Rahmenprogramm: 26. Juni Fallgeschichten aus erhaltenen Strafgerichtsakten die Verfolgung von Homosexuellen während der Zeit des Nationalsozialismus.

Links: Volkskundemuseum, Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Einladungsfolder l[i]eben. uferlos und andersrum