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Mbutu Mondondo, der kongolesische Kläger.

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Brüssel - Im Prozess um Rassismus in der Tim und Struppi-Geschichte Tim im Kongo (im französischen Original Les aventures de Tintin) hat die Verteidigung in Belgien vor einer "Bücherverbrennung" gewarnt. "Bücher verbieten heißt, sie zu verbrennen", sagte Rechtsanwalt Alain Berenboom am Montag vor dem Tribunal erster Instanz in Brüssel. Berenboom vertritt den Verlag der Comic-Hefte aus der Feder des verstorbenen belgischen Künstlers Herge. Verschiedene Kläger hatten seit Ende April gerichtlich ein Verbot oder Warnhinweise und ein historisch-erläuterndes Vorwort für "Tim im Kongo" verlangt.

Anlass der Klage ist die angebliche rassistische Darstellung der Kongolesen in dem Band, der 1931 zur Zeit der belgischen Kolonialherrschaft herauskam. In vielen Szenen werden die Afrikaner als abergläubisch und begriffsstutzig dargestellt.

So steckt beispielsweise ein Schwarzer seinen Kopf in den Lautsprecher eines Plattenspielers, um mit dem "Zauberer" darin zu sprechen. Herge selbst distanzierte sich später von diesen Darstellungen. "Es ist für meinen Klienten einfach unzumutbar, dass seinen Kindern so ein Buch in die Hand fällt und sie davon beleidigt werden", argumentierte der Anwalt des kongolesischen Klägers Mbutu Mondondo. (APA)