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Im Pekinger Zoo geht es den Nilpferden an den Kragen - Wegen ihrer schmackhaften Füße

Foto: APA/Rainer Jensen

Wie in jedem Zoo sind auch in dem der chinesischen Hauptstadt Warnschilder für die Besucher an den Gehegen angebracht: Bitte nicht füttern. Umgekehrt gilt das nicht: Im Restaurant des Zoos wird just Fleisch von jenen Tierarten an die Besucher verfüttert, die sie gerade noch live im Käfig bewundern konnten.

Klingt unglaublich, ist aber Tatsache, wie der britische Guardian jetzt enthüllte: Im Restaurant des Pekinger Zoos stehen nicht nur Känguruschwanz, Krokodilrücken, Straußeneier und andere, vergleichsweise gängige Delikatessen aus dem Busch auf der Karte. Sondern auch richtig exotisches Essen wie gebratener Pfau, geschmorter Hirschpenis, Ameisensuppe und, jetzt kommt's: Nilpferd. Speziell die mit Schwimmhäuten ausgestatteten Füße des Dickhäuters gelten offenbar als Delikatesse - weich gekocht sollen sie von ganz außergewöhnlich erstrebenswertem Glibber sein.

Die Enthüllung wurde von Tierschützern mit Empörung aufgenommen, worauf sich der Zoo beeilte, zu versichern, dass die im Restaurant verbratenen Tiere keineswegs aus Zoobeständen stammten. Überhaupt sei die Aufregung nicht nachvollziehbar: Schließlich habe der Zoo schon vor Jahren davon abgesehen, die Info-Tafeln an den Gehegen auch mit Hinweisen auf jene Körperteile zu garnieren, die besonders schmackhaft sind oder laut chinesischer Medizin spezielle Heilkraft besitzen. (corti/DER STANDARD, Printausgabe, 31. Mai 2010)