Düsseldorf/Frankfurt/Wien - Die Fluggesellschaften fordern einen Ausgleich für die durch Flugverbote wegen der Vulkanasche entstandenen Kosten. Der Billigflieger Easyjet bereitet zusammen mit anderen Gesellschaften eine Sammelklage vor, um die europäischen Flugaufsichtsbehörden zu Ausgleichszahlungen für die Folgen der Flugverbote durch die Asche des Eyjafjallajökull zu zwingen. "Wir arbeiten daran bereits mit einer Gruppe anderer Unternehmen, auch außerhalb des Low-Cost-Sektors", sagte Easyjet-Chef Andy Harrison der Wirtschaftswoche. "Das wird eine Klage aller Fluglinien." Weitere Details nannte er nicht.

Flyniki-Chef Niki Lauda kann sich vorstellen, sich an der Sammelklage zu beteiligen, wie er der Tageszeitung Österreich sagte. "In maximal drei Wochen werden wir alle notwendigen Daten beisammen haben, um die genaue Schadensgröße nachweisen zu können. Dann wird geklagt", wird Lauda zitiert.

Auch Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber erneuerte seine Forderung nach einem Ausgleich für die durch das Flugverbot wegen des Vulkans entstandenen Sonderkosten, wie er der Welt am Sonntag sagte. Mit Blick auf die EU-Vorschriften zu den Passagierrechten sagte er: "Diese Verordnung ist sicher nicht gemacht worden, um die Airlines die finanziellen Folgen von höherer Gewalt und behördlich angeordneten Flugverboten zahlen zu lassen. Wir konnten nichts selbst tun, um diese Kosten zu verhindern oder zu verringern."

Mayrhuber, der den Schaden für die Lufthansa mit 200 Mio. Euro bezifferte, bot der EU-Kommission einen Kompromiss an. Ein eleganter Weg wäre, die Einbeziehung der Luftfahrtgesellschaften in den CO2-Emissionshandel zu verschieben. (APA, dpa/DER STANDARD, Printausgabe, 31. Mai 2010)