Rom - Der Strafverfolger des Vatikans hat kirchlichen Kinderschändern mit Verdammnis in der Hölle gedroht, die schlimmer als die Todesstrafe sei. Monsignore Charles Scicluna zitierte bei einem Wiedergutmachungsgottesdienst in Rom am Samstag aus einem Text von Papst Gregor dem Großen, wonach es "wirklich besser" sei, wenn des Kindesmissbrauchs schuldige Priester deswegen zum Tod verurteilt würden, weil "die Verdammnis in der Hölle schrecklicher" für sie wäre.

Scicluna bat bei seinem Gottesdienst im Petersdom um Gebete für die von Geistlichen missbrauchten Opfer, "damit ihre Wunden heilen und sie wahren Frieden finden" könnten, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Auch für reuige und geständige Täter solle gebetet werden, "damit sie sich ehrlich ihrer Schuld stellen und die Konsequenzen tragen können."

Der Vatikan wollte sich zunächst nicht zu Sciclunas Predigt äußern, da ihm der genaue Text nicht vorgelegen habe. Scicluna leitet die Ermittlungen gegen pädophile Priester in der katholischen Kirche. Der aus Malta stammende Priester begann seine Meditation mit einer Stelle aus dem Markus-Evangelium, in der es heißt, wer Kindern Schaden zufüge, dem sollte ein Mühlstein umgebunden und ins Meer geworfen werden. (APA/apn)