Auf, auf zum fröhlichen Jagen: So wenig der traditionelle Schnitzeljäger etwas mit paniertem Fleisch zu tun hat, so wenig braucht sein modernes Gegenstück Papierschnitzel, um die versteckte Beute zu finden. Die Schatzsucher von heute heißen Geocacher (engl. cache, geheimes Lager) und bedienen sich des Global Positioning Systems (GPS).

1400 aus 18 Ländern

Seit vor zehn Jahren das ursprünglich nur für militärische Zwecke genutzte Navigationssatellitensystem auch für zivile Zwecke eine Ortsgenauigkeit von zehn Metern erhielt, hat sich Geocaching als neuer Freizeitsport etabliert. Weltweit bekennen sich dazu mehr als drei Millionen Menschen (40.000 in Österreich). Rund 1400 aus 18 Ländern nehmen an diesem Wochenende beim Geocaching Mega-Event in Zell am See-Kaprun teil.

Verstreut

Vor dem Start laden sie sich die Koordinaten für rund 350 im Pinzgau verstreute Caches auf ihr Navi-Gerät oder Handy. Nach welchen Caches (an denen ein Behälter verschiedenster Größe mit Logbuch versteckt ist) gesucht wird, bleibt dem Spieler überlassen. Die GPS-Geräte führen die Suchenden zwar nah an das Versteck heran, vor Ort kommt es dann aber auf ein gewisses Gespür dafür an, den Schatz zu finden.

Die Philosophie dahinter? "Man bewegt sich in freier Natur und kommt dabei an Plätzen, an die man sonst vielleicht nie kommen würde", sagt Mitorganisator Rainer Edlinger. (Karin Tzschentke, DER STANDARD Printausgabe, 29. Mai 2010)