Rangun - Mitglieder der aufgelösten Partei von Burmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi haben den Jahrestag ihres Erfolges bei den letzten Parlamentswahlen vor 20 Jahren begangen. "Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) hat sich in den vergangenen 20 Jahren durch sehr schwierige Situationen kämpfen müssen", sagte der Vizepräsident der früheren Partei, der 83-jährige Tin Oo, am Donnerstag auf einer Feier in Rangun (Yangon). "Die NLD ist immer noch da. Wir machen weiter, bis wir wieder offiziell arbeiten dürfen", sagte der Menschenrechtsaktivist Phyu Phyu Thin der Nachrichtenagentur AFP.

Die NLD war Anfang Mai von der Militärjunta als politische Partei aufgelöst worden. Sie hatte Ende März angekündigt, die für dieses Jahr geplanten Parlamentswahlen zu boykottieren und dies mit den neuen Wahlgesetzen begründet. Demnach darf niemand, der zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, einer Partei angehören. Suu Kyi verbrachte jedoch 14 der vergangenen 20 Jahre unter Hausarrest oder im Gefängnis. Weil die NLD die Friedensnobelpreisträgerin nicht ausschließen wollte, wurde die Partei nun aufgelöst.

Aus der Parlamentswahl 1990 war Suu Kyis Partei als Siegerin hervorgegangen. Allerdings wurde dies von der Militärjunta nie anerkannt. Seither fand keine Parlamentswahl mehr statt. (APA)