Frankfurt - Bei Frankfurts Banken stehen nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) gut 3.000 Jobs auf der Kippe. Bis Ende 2012 rechnen die Volkswirte der Landesbank mit einem Rückgang der Mitarbeiterzahl in der deutschen Finanzmetropole von etwa 74.400 (Stand: 3. Quartal 2009) auf gut 71.000. Das wären dann etwa sechs Prozent weniger als Ende 2008, als die Beschäftigtenzahl auf den Höchststand von rund 76.000 geschnellt war, wie die Helaba in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie vorrechnet.

Ende März dieses Jahres waren demnach 223 in- und ausländische Kreditinstitute in der Stadt vertreten - 4 weniger als zum Jahresende 2009. Der in Frankfurt ansässige Auslandsbankenverband berichtete jüngst nicht nur über stabile Personalkapazitäten seiner Mitglieder, sondern auch, dass bereits wieder zusätzliche Mitarbeiter eingestellt würden. Dem stünden "allerdings die personellen Überkapazitäten einiger Inlandsbanken gegenüber, bei denen der Anpassungsprozess z.B. aufgrund von Beschäftigungsgarantien teilweise mehrere Jahre andauern wird", schreiben die Helaba-Experten.

Im Wettbewerb mit den Finanzplätzen London und Paris könnte Frankfurt als Gewinner aus der Krise hervorgehen, meinen die Volkswirte. So treffe London die aktuelle Regulierungswelle härter. "Das deutsche Finanzzentrum sollte aber nicht allein auf den Bedeutungsverlust seines größten Konkurrenten setzen, sondern den Umbruch in der Finanzwelt aktiv für eine noch bessere Positionierung nutzen", mahnen die Helaba-Experten. (APA)