Juliet Mitchell (Cambridge/London) gehört zu den Großen der Women's und Gender Studies. Ihr Essay
"Women: The Longest Revolution" (1966) ist ebenso ein feministischer Klassiker wie ihr Buch "Psychoanalysis and Feminism" (1974), das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde.

In ihren jüngeren Monographien "Siblings. Sex and Violence" (2003) und "Mad Men and Medusa" (2000) entwickelte die Psychoanalytikerin und Feministin aktuelle Beiträge der Psychoanalyse zur Gender Theorie; ausgehend von einer Kritik am "vertikalen" Paradigma des Ödipuskomplexes bringt Mitchell die Geschwisterbeziehungen in den Gender-Diskurs und die Analyse sozialer Beziehungen ein.

Juliet Mitchell, geb. 1940, ist emeritierte Professorin für Psychoanalyse und Gender Studies an der Universität Cambridge, Mitbegründerin des Centre for Gender Studies und Fellow Emeritus des Jesus College an der Universität Cambridge sowie Direktorin der Expanded Doctoral School in Psychoanalytic Studies des University College London. Darüber hinaus ist sie Mitglied in nationalen (UK) und internationalen psychoanalytischen Vereinigungen.

Gemeinsam mit der Philosophin Dr.in Eva Laquièze-Waniek (Wien) und der Philosophin und Ärztin f. Psychiatrie DDr.in Ulrike Kadi (Wien) steht die renommierte Wissenschaftlerin am Dienstag, den 8. Juni in einem Vormittags-Workshop an der Universität Wien Frage und Antwort und diskutiert den
Beitrag der Psychoanalyse zum Verständnis von Sexualität, Körper und Geschlecht.

Um 18 Uhr ist Mitchell in einem Gastvortrag zu hören (Kooperation mit der Ringvorlesung "Gendered Subjects IX"). Mit dieser hochkarätig besetzten Veranstaltung initiiert das Referat Genderforschung einmal mehr die Disziplinen übergreifenden Auseinandersetzung im Feld der Gender Studies.

Programm

• 9.00 | Begrüßung
• 9.30-11.00 | Panel I: Where's your sister, Oedipus? From "Sexual Difference" to "Gender" -
and Beyond | Respondenz: Juliet Mitchell (Cambridge/London), Input: Studierende des
Masterstudiums Gender Studies, Moderation: Marlen Bidwell-Steiner
• 11.15 -12.45 | Panel II: Identification, Desire and Melancholia: Gendered Subjectivity |
Respondenz: Eva Laquièze-Waniek (Wien), Input: Studierende des Masterstudiums
Gender Studies, Moderation: Maria Katharina Wiedlack
• 13.00-14.30 | Panel III: Reading the Psychoanalytic Body | Respondenz: Ulrike Kadi
(Wien), Input: Studierende, Moderation: Katrin Lasthofer (Referat Genderforschung)
• 18.00 | Juliet Mitchell: "My Sibling, my Love" - Siblings and Gender in Psychoanalysis"

Workshop und Vortrag sind öffentlich zugänglich. Veranstaltung in englischer Sprache. Keine Anmeldung erforderlich. (red)