Bild nicht mehr verfügbar.

Der erste kommerzielle Flug der Iraqi Airways nach dem Krieg fand am 1. Jänner 2005 statt. Eine Boeing 737 flog dabei von Bagdad nach Basra.

Foto: REUTERS/Atef Hassan

Bagdad - Wegen eines Streits mit Kuwait um Entschädigungszahlungen hat die irakische Regierung die staatliche Fluggesellschaft Iraqi Airways aufgelöst. Das Kabinett habe diese Entscheidung am Dienstag wegen "der vielen Störungen" durch Kuwait getroffen, sagte der Sprecher des irakischen Verkehrsministeriums, Akil Kauthar, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Kuwait habe auf mehreren Flughäfen die Versorgung von Iraqi-Airways-Maschinen mit Treibstoff und Lebensmitteln verhindert.

Die Fluggesellschaft Kuwait Airways verlangt von Iraqi Airways 1,2 Milliarden Dollar (982 Millionen Euro) als Entschädigung. Der Streit reicht zurück ins Jahr 1990, als der Irak unter dem damaligen Machthaber Saddam Hussein in Kuwait einmarschierte. Während der Invasion in das Nachbarland raubten die Iraker nach kuwaitischen Angaben zehn Flugzeuge sowie Flugzeugteile.

Iraqi Airways-Maschine beschlagnahmt

Wegen der kuwaitischen Forderungen war Ende April eine Maschine von Iraqi Airways nach ihrem ersten Flug von Bagdad nach London seit 20 Jahren auf dem Flughafen Gatwick beschlagnahmt worden. Dem Chef von Iraqi Airways, Kifah Hassan Jabbar, der mit dem irakischen Verkehrsminister Amer Abduldschabbar Ismail an Bord der Maschine war, wurde der Pass abgenommen. Anfang Mai durfte Jabbar schließlich aus Großbritannien ausreisen. Zuvor musste er bei einem Gericht eine eidesstattliche Erklärung hinterlegen, die Kuwait Airways über die Vermögensverhältnisse seiner Airline in Großbritannien in Kenntnis setzt.

Am Dienstag teilte Iraqi Airways mit, Großbritannien und Schweden nicht mehr anzufliegen. Ursprünglich hatte die Fluglinie zwei Flüge pro Woche von Bagdad nach London mit Zwischenstopp im schwedischen Malmö geplant. Die Rückflüge sollten direkt von London nach Bagdad absolviert werden. Jabbar warf der Politik in der Erklärung vor, den Streit mit Kuwait nicht aus dem Weg geräumt zu haben. "Politiker haben ihren Mund gehalten und die Entscheidungsträger sind nicht aufgestanden, um den Folgen des Ex-Regimes zu begegnen, die uns in diese Lage gebracht haben", erklärte der Unternehmenschef. (APA)