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Manager und Geschäftsleute fühlen sich in Wien wohl

Foto: APA/Schlager

Wien - Wien ist nach der Bestplatzierung im Vorjahr auch 2010 die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität. Zu diesem Schluss kommt die jährlich durchgeführte Mercer-Studie, für die insgesamt 221 internationale Metropolen miteinander verglichen wurden. An zweiter und dritter Stelle liegen wie 2009 Zürich und Genf. Befragt wurden bei der Studie im Ausland tätige Geschäftsleute.

Politische, soziale und wirtschaftlichen Aspekte

Abgefragt wurden neben politischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten auch die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Verkehrsangebot und öffentlichen Dienstleistungen. Der Sieg in der Gesamtwertung sei vor allem auf das "hohe Maß an Sicherheit, politischer Stabilität und funktionierender Infrastruktur" zurückzuführen, so Josef Papousek, Geschäftsführer von Mercer Austria. Bei den Top Ten, gibt es kaum Punkte-, geschweige denn Platzverschiebungen seit dem vergangenem Jahr.

Schlusslicht: Bagdad

Wien konnte sich mit 108,6 Punkten - und damit dem exakt gleichen Wert wie 2009 - wieder an der Spitze behaupten. Auf den weiteren vier Positionen gibt es ebenfalls keinerlei Punkteänderungen. So kommt Zürich erneut auf 108 Punkte und liegt damit um 0,1 Punkte vor Genf. Dahinter teilen sich Vancouver (Kanada) und Auckland (Neuseeland) wiederholt mit jeweils 107,4 Punkten den vierten Platz. Es folgen auf den Plätzen Düsseldorf, Frankfurt, München, Bern und Sidney. Schlusslicht bildet beinahe schon traditionell die irakische Hauptstadt Bagdad.

Wien nur Platz 44 im Umweltranking

Einen zusätzlichen Schwerpunkt bildet heuer der Faktor Umwelt, nachdem im Vorjahr die Kategorie Infrastruktur speziell unter die Lupe genommen wurde. Weniger gut kommt Wien in diesem speziell abgefragten Umweltranking weg. Hier  liegt Wien nur auf Platz 44. Die Sieger liegen hier großteils außerhalb Europas. So geht Platz 1 an Calgary (Kanada), dahinter folgen Honolulu (USA), Ottawa (Kanada), Helsinki (Finnland) und Wellington (Neuseeland).

Heimische Manager sehen Wien ganz anders

"Das Ergebnis zeigt, dass Wien in Bereichen wie Sicherheit oder politischer Stabilität im Ausland toppositioniert ist und bei den internationalen Managern einen hervorragenden Ruf als lebenswerteste Stadt der Welt genießt", erklärte Wiens Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank. Aufholbedarf gebe es hingegen beim Ruf Wiens unter den heimischen Managern. Dort rangiere Wien laut einer jüngsten Umfrage nämlich nur auf Rang 8 aller Bundesländer. Die Problemfelder seien Standortkosten, Bürokratie und die als gering wahrgenommene Wirtschaftsfreundlichkeit.

Häupl glücklich mit Studie

Überglücklich zeigte sich Bürgermeister Michael Häupl: "Wir können stolz sein, dass einmal mehr bestätigt wird, dass Wien die sicherste Millionenstadt der Welt ist." Diese Lebensqualität komme nicht von selbst, sondern dank engagierten Arbeitens.

ÖVP-Kritik an schlechter Umweltwertung

ÖVP-Umweltsprecher Roman Stiftner konzentrierte sich hingegen auf die maue Detailplatzierung im Umweltbereich, wo nur Platz 44 erreicht wurde: "Die Jubelmeldungen der roten Wiener Stadtregierung zur Umweltsituation sind nun aufgrund der internationalen Mercer-Studie offiziell als reine Propaganda entlarvt." Hier werde Stillstand mit geschickten PR-Aktionen bemäntelt. Und das würden offensichtlich selbst die wohlbestallten Manager in ihrer guten Wohnsituation bemerken.

Grüne: Manager werten Erreichbarkeit zum Flughafen

Auch der grüne Umweltsprecher Rüdiger Maresch erklärte: "Sich jedes Jahr selbst abzufeiern, aber in der Stadt keine Verbesserungen voranzubringen, bringt den Menschen gar nichts." Auch dürfe man nicht vergessen, dass in der Mercer-Studie lediglich die Bedürfnisse von Managern erhoben würden, für die eine gute Erreichbarkeit des Flughafens entscheidend sei - nicht die Angst Hunderttausender Wiener vor Fluglärm.(APA)